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Pressemitteilung: Gedenkort für Burak Bektaș gewinnt Hans-Frankenthal-Preis

Grundsteinlegung zum 5. Todestag im April 2017 geplant / Mahnwache am 5.10. in NeuköllnPM als pdf

Die Stiftung Auschwitz-Komitee vergibt den diesjährigen Hans-Frankenthal-Preis neben einer Hamburger Initiative auch an die Initative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaș für den aktuell geplanten Gedenkort für Burak Bektaș. Der Preis würdigt die Initiative für ihr Engagement, sich in Zusammenarbeit mit den Angehörigen von Burak Bektaș seit fünf Jahren für die Aufklärung des Mordes und ein lebendiges Erinnern in Berlin-Neukölln einzusetzen. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Donnerstag, 13. 10. um 19 Uhr im Lichthof der Staats-und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky verliehen.

Zum 5. Todestag von Burak Bektaș im April 2017 ist die Grundsteinlegung für die zentrale Skulptur des Gedenkortes geplant. Die große Mehrheit der Neuköllner BVV begrüßt dieses Vorhaben mit Beschluss vom Juni 2016. Das Museum Neukölln berät seitdem die Initiative bei der Realisierung des Gedenkortes. Pressemitteilung: Gedenkort für Burak Bektaș gewinnt Hans-Frankenthal-Preis weiterlesen

Declaracion de los padres de Luke Holland en el ultimo dia del processo

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Declaración final Phil Holland

Luke era no solo mi hijo sino la persona que mas quería.
Yo lloro muchas veces a solas, tal como lo hacen los hombres.

El era, y debería serlo todavía, inteligente, chistoso, trabajador, servicial y compasivo.
Yo no tenía ni idea que tan servicial y querido, hasta el momento en el que 300 personas vinieron a su entierro, la mayoría desconocidos para mi. Declaracion de los padres de Luke Holland en el ultimo dia del processo weiterlesen

Hans-Frankenthal-Preis 2016 verliehen

Die „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş“ hat für ihre politische Arbeit und vor allem für den geplanten Gedenkort den diesjährigen Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee gewonnen.

Ausschnitt aus der Pressemitteilung der Stiftung Auschwitz-Komitee: Der Hans-Frankenthal-Preis 2016 geht an die „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş“ (Berlin) und die Initiative Gedenken in Harburg.
Das hat der Stiftungsrat der Stiftung Auschwitz-Komitee in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Donnerstag, 13. 10. um 19:00 Uhr im Lichthof der Staats-und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky verliehen.
Die ganze Pressemittelung der Stiftung Auschwitz-Komitee: LINK.

05.10.2016 Mahnwache: Ein Gedenkort für Burak Bektaş!

Mahnwache: Ein Gedenkort für Burak Bektaş!

Mittwoch 5. Oktober 2016 // 16.30 – 18.30 Uhr // Alfred-Scholz-Platz (U Rathaus Neukölln)

Es wird Tee/Kaffee und selbstgemachtes Essen zum Spendenpreis geben, um Geld für den geplanten Gedenkort zu sammeln.

Die Familie Bektaş kämpft seit Buraks gewaltsamen Tod für die Aufklärung des Mordes und ein angemessenes Gedenken. Der Fall ist seit über vier Jahren nicht aufgeklärt. Unsere Konsequenz aus dem NSU ist es, die Angehörigen mit all ihrer Trauer, dem Leid und der Wut nicht allein zu lassen und ihnen solidarisch zur Seite zu stehen. Deshalb werden wir den Wunsch der Angehörigen umsetzen, einen sichtbaren Gedenkort für Burak Bektaş in der Nähe des Tatorts zu schaffen. Um die Erinnerung an ihn wachzuhalten und den ungeklärten Fall im öffentlichen Bewusstsein zu halten.

Der Gedenkort soll als Ort des öffentlichen Gedenkens, der Begegnung und der individuellen und emotionalen Verarbeitung zur Verfügung stehen. Er soll aber auch die Auseinandersetzung mit dem Mord nicht abschließen, sondern darauf aufmerksam machen, dass die Tat bis heute nicht aufgeklärt ist. Darüber hinaus soll er ein Ort des Lernens sein und auf die vielen weiteren unaufgeklärten Morde an Migrant*innen verweisen und den alltäglichen Rassismus, dem Menschen mit Migrationsgeschichte auch in Neukölln ausgesetzt sind, ins Bewusstsein bringen. 05.10.2016 Mahnwache: Ein Gedenkort für Burak Bektaş! weiterlesen

Gedenkkundgebung am 20.09.2016 Redebeiträge & wenige Bilder

Am Abend des 20. September haben wir eine Kundgebung ein Jahr nach der Ermordung von Luke Holland abgehalten. Wir waren etwa 70 Menschen und haben uns zuerst an der Ringbahnstraße Ecke Karl-Marx-Straße versammelt eh wir zur Todesstelle von Luke Holland an die Ringbahnstraße Ecke Walterstraße gingen.

Warum wir diese Kundgebung durchführten
am 20.09.2016 gehalten: Gedenkkundgebung am 20.09.2016 Redebeiträge & wenige Bilder weiterlesen

Einladung zum Tag der Mahnung


Der Tag der Erinnerung und Mahnung gehört zu den größten regelmäßigen Veranstaltungen, die das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Auseinandersetzung mit Rassismus und Neonazismus verbinden.
Am Sonntag, dem 11. September 2016 findet der 26. Tag der Mahnung statt.
Der Tag beginnt um 12 Uhr am Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas (Simsonweg zwischen Brandenburger Tor und Reichstag), ab 13 Uhr startet ein Fahrradkorso vorbei an Stätten von Verfolgung und Widerstand, aber auch Orten heutigen Rassismus und Ausgrenzung. Er führt über Mitte, Charlottenburg, Tiergarten und Kreuzberg zum Jugend- und Kultur-Zentrum Wasserturm in der Kopischstraße 7 in Kreuzberg (5 Minuten von U-Bahn Platz der Luftbrücke).
Ab 14.30 Uhr Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung im Kulturzentrum Wasserturm (Kreuzberg) mit Kultur-, Informations- und Unterhaltungsprogramm – und mit den Ausstellungen „Ohh Porajmos…“ des Landesverein der Sinti in Hamburg e.V. und der Ausstellung der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B..

Wir haben einen kleinen Stand am Kulturzentrum Wasserturm und hoffen Euch dort zu treffen.

Redebeitrag auf der Gedenkveranstaltung der Initiative für ein Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân“:

Foto von der Kundgebung am 27.08.2016 in Hamburg, Halskestraße. Am 36. Jahrestag der Ermordung von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân durch einen Brandanschlag von organisierten Nazis.

Unser Redebeitrag:

Liebe Aktivistinnen und Aktivisten, Freundinnen und Freunde,

am 5.4.2012 wurde in Berlin-Neukölln auf eine Gruppe von 5 Migrantenjugendliche geschossen. Zurück blieben Burak Bektaş tot und 2 Schwerletzte. Der Täter kam, schoss und entfernte sich wortlos. Nach fast 5 Jahren ist immer noch kein Täter ermittelt. Der Mord gleicht einer Hinrichtung. Es gab keinen persönlichen Bezug zum Umfeld von Burak Bektaş. Es liegt der Verdacht nahe, dass es sich hierbei um einen rassistischen Mord handelt. Es gibt keine Transparenz in den Ermittlungen. Vor allem keine hinreichenden Ermittlungen in Richtung Rechts. Wir als Burak-Initiative versuchen Druck aufzubauen für eine Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş.

Wir sind hier, heute, an eurer Seite im Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân. Beim heutigen Gedenken geht es nicht nur darum, ein Zeichen zu setzen, damit die Ermordung von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân aus rassistischen Motiven nicht in Vergessenheit gerät. Es geht auch darum, ein Zeichen zu setzen gegen staatlich geförderten Rassismus und Terror.

Die Spuren der Kontinuität rassistischer Nazi-Morde seit den 1980er Jahren bis zu den Morden im Kontext des NSU-Komplex sollen ausgelöscht werden aus dem kollektiven Gedächtnis.
Und wieder ist Wahlkampf wie auch 1980, auch heute werden Brandanschläge auf Unterkünfte für Schutzsuchende, rassistische und faschistische Morde begangen. Und wieder wird mit rassistischer Hetze Wahlkampf betrieben.

Die Kontinuität rassistischer Morde hat sich im Zusammenhang mit den Morden des NSU-Komplex -, wie in dem Fall des ermordeten Süleyman Taşköpru sehr deutlich herausgestellt. Eure Initiative „Für ein Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân“, der „Freundeskreismölln“ oder die „Initiative im Gedenken an Ramazan Avcı“ haben mit der Herstellung der Zusammenhänge ein sehr richtiges politisches Signal gesetzt. Hierbei war die bundesweite Vernetzung der Initiativen, die mit Betroffenen rassistischer Morde zusammenarbeiten, ein wichtiger Schritt. Auch wir als Burak-Initiative sind Teil dieser Vernetzung von Anfang an. Welchen bedeutenden Wendepunkt die Vernetzung mit anderen Betroffenen in unserer Arbeit als Burak-Initiative darstellte möchten wir an dieser Stelle hervorheben. Besonderen Dank sprechen wir Ibrahim Arslan, Überlebender des Brandanschlags von Mölln, aus, der den Kontakt zu Familie Bektaş aktiv suchte.

Es gibt Forderungen, die uns alle als Initiativen, die gegen rassistische Gewalt kämpfen, vereinen:

  • Rassistische Gewalttaten und Morde müssen lückenlos aufgeklärt werden.
  • Der Verstrickung staatlicher Stellen in solche Vorgänge müssen Konsequenzen folgen.
  • Rehabilitation und Entschädigung für Opfer und Hinterbliebenen.

Die bundesweite Solidarität von Angehörigen und Betroffenen von Nazi-Morden und Initiativen, die mit Betroffenen zusammenarbeiten, ist wichtig und verleiht unseren gemeinsamen Kämpfen eine besondere Kraft. Das wir dies tun können hier heute, ist vor allem auch ein Verdienst der Angehörigen aller Hinterbliebenen, die in der vorherrschenden deutschen Öffentlichkeit Aufklärung und Gerechtigkeit fordern. Das, was die Familie Arslan, Familie Taşköprü Familie Avcı und viele andere mehr geleistet haben, um sich dem Vergessen und Vertuschen rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland entgegenzustellen und sogar der eigenen Kriminalisierung sich entgegenstellen mussten, verdient unsere tiefste Anerkennung.

Als Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş steht das für uns im Vordergrund:

AUFKLÄRUNG und ein SICHTBARES GEDENKEN!

Mit dem Mord an Luke Holland im September 2015 stellten wir die Frage: Zwei Rechte Morde in Berlin-Neukölln? Gegen den Mörder Rolf Z. wurde im Juli 2016 das Urteil gesprochen, 11,5 Jahre Haft. Nichtgesprochen wurde das Mordmotiv. Ein Mord ohne Motiv? Aus juristischer Sicht ein Ding der Unmöglichkeit, in der Realität wahrhaftig: Ein rassistisches/rechtes Mordmotiv könne laut dem Gericht nicht festgestellt werden. Der Name des Mörders Rolf Z. tauchte in den Akten des bereits am 5.April 2012 ermordeten Burak Bektaş auf. Die Polizie ist dieser Spur nicht nachgegangen.

Wir wollen, wie auch die Familie Bektaş, dass der Fall Burak Bektaş neu aufgerollt wird.

Wir wollen Aufklärung um den Mord an Burak Bektaş und ein sichtbares Gedenken. Zum 5.Jahrestag der Ermordung von Burak Bektaş ist hierfür eine Kampagne im April 2017 geplant. Von hier aus rufen wir auf zur Solidarität.

Als Initiative, die mit Betroffenen von rassistischen und Rechten Morden zusammenarbeiten, halten wir es für sehr wichtig, das Urteil in München im Zusammenhang der Morde des NSU-Komplex aufzugreifen und in einem unabhängigen internationalen Tribunal gegen Rassismus in Köln 2017 anzuklagen.

Unser Dank gilt allen, die sich weiterhin für Aufklärung dieser und anderer rassistischer und Rechter Morde einsetzen.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt heute den Familien und Freunden von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân.

„Initiative für die für Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş“ 27.08.2016
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Link zur Initiative für ein Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân inihalskestrasse.blackblogs // Social Media: facebook