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Grussworte der Familie Bektaş an die Gedenkveranstaltung an Ramazan Avcı in Hamburg am 21.12.2018

Sevgili Avcı Ailesi,

sizleri ve tüm yanınızda yer almış destekleyicileri en içten duygularımla selamlıyorum.

Bizi birleştiren şu: Aynı acıları paylaşıyoruz.

Avcı Ailesi, Arslan Ailesi, Taşköprü Ailesi ve daha nice mağdur yakınları sizinle birlikteler.

Bütün biz ve bizim gibi mağdur ve mağduryakınlarına güç diliyorum.

Sizi tüm gücümle, yanınızda olmasam da tüm kalbimle destekliyorum.

Bizler Davamızın arkasında durmazsak kim bilir daha kaç kurban vereceğiz.

Ama bilinsin ki biz bu davamızdan vaz geçmeyeceğiz.

Sorumlu makamlara buyuruyoruz:
Irkçı cinayetler ve saldırılar tutarlı şekilde kınanmalı, aydınlatılmalı, yargılanmalı.

Ve şu da bilinsin ki kimseyi unutmadık ve asla da unutmayacağız.

Güçlüyüz ve Dayanışma içinde daha da güçleniyor ve sesimizi yükseltiyoruz.

Orada bulunan ve emeği geçen herkese selam ve saygılarımızı sunuyoruz.

Bektaş Ailesi

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Liebe Familie Avcı,

Ich Grüße sie und alle Unterstützer_innen, die sich an ihre Seite gestellt haben, mit aufrichtigsten Gefühlen.

Was uns verbindet ist: Wir teilen das gleiche Leid.

Die Familie Avcı, die Familie Arslan, die Familie Taşköprü und viele andere Angehörige von Opfern sind mit euch beisammen.

Ich wünsche uns allen, die wie wir Betroffene sind und Angehörigen von Opfern viel Kraft.

Mit all meiner Kraft unterstütze ich euch von ganzem Herzen, auch wenn ich nicht bei euch bin.

Wenn wir nicht hinter unserer Sache stehen, wer weiß, wie viele Opfer wir dann geben…
Eines sollen aber alle Wissen, wir werden unsere Sache nicht aufgeben.

An die zuständigen Behörden gerichtet:
Rassistische Morde und Übergriffe müssen konsequent geächtet, aufgeklärt und verurteilt werden.

Und alle sollen wissen, wir vergessen Niemanden und wir werden niemals Vergessen.

Wir sind stark und in Solidarität werden wir noch Stärker und unsere Stimmen noch lauter.

Allen, die ihr da seid und die zu diesem Gedenken Beigetragen haben senden wir unsere Grüße und unseren Respekt.

Familie Bektaş

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Aufruf zur Kundgebung am 21.12.2018 in Hamburg am Ramazan-Avcı-Platz (S-Bahnhof Landwehr) link
Audio-Mitschnitt der Kundgebung link

Presse zu rechtem/rassistischen Terror in Neukölln

07.12.2018 Rechte Terrorserie in Neukölln muss aufgeklärt werden – Das Bündnis Neukölln unterstützt die Forderung an die Bundesanwaltschaft, die Ermittlungen zur rechten Terrorserie in Neukölln zu übernehmen.

10.12.2018 bz: Neuköllner fordern Hilfe – Ermittler halten geklaute Stolpersteine für eine Kleinigkeit
10.12.2018 nd: Aus dem NSU nichts gelernt? Marie Frank über den rechten Terror im Süden Neuköllns
07.12.2018 taz: Rechte Anschläge in Neukölln – Nazi-Opfer suchen Hilfe
05.11.2018 tagesspiegel: Gestohlene Stolpersteine: Keine Verbindung zu rechten Anschlägen – Ein Jahr nachdem in Neukölln 16 Stolpersteine entwendet wurden, hat der Staatsschutz keine Tatverdächtigen ermittelt.

mehr verlinkte Presseartikel findet ihr unter Presse

Burak-Stand auf dem Hof des Richardplatz 8 in Berlin-Neukölln

Zum Weihnachtsmarkt am Richardplatz sind wir am Samstag, den 8. Dezember mit unserem Stand dabei. Wir freuen uns euch dort zu treffen.

Stand der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş
Samstag, den 8. Dezember 2018 // 14 bis 20 Uhr
Richardplatz 8 // Berlin-Neukölln

Neben aktuellen Infos zum Gedenkort Burak Bektaş und Austausch könnt ihr auch Merçimek Çorbası (Linsensuppe), gebrannte Mandeln, Kuchen, Çay und mehr erwerben .. bis Samstag

Anne Frank trifft Burak Bektaş

Am 19.11.2018 wurde das Anne-Frank-Zentrum Berlin eröffnet.

Die Ausstellung im Anne-Frank-Zentrum Berlin „Alles über Anne“ am Hackeschen Markt in der Rosenthaler Straße 39 schlägt, laut RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg), den Bogen vom Leben Anne Frank, ihrem Tagebuch, dem Antisemitismus in Deutschland in die Gegenwart und berichtet über aktuelle Gedenkinitiativen:

zum Herunterladen: archive.org (mp3 | ogg)

Wir freuen uns sehr, dass die Umbenennung einer Straße, die zuvor nach einem preußischen Sklavenhändler hieß, in May-Ayim-Ufer am Schlesischen Tor (in Kreuzberg), nach der schwarz-deutschen Dichterin May Ayim und der Gedenkort Burak Bektaş mit einer Tafel erwähnt werden.

Diese beiden Initiativen werden als aktuelle Formen des Gedenkens vorgestellt und die Leiterin des Anne-Frank-Zentrums Berlin geht, genauso wie wir, von einem rassistischen Mord an Burak Bektaş aus.

7 Jahre Bekanntwerden des NSU

Pressemitteilung am 2. November 2018 TBB: Sieben Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden der NSU-Verbrechen – Mehr Fragen als Antworten

So. 04.11.2018 – 18 Uhr Filmpremiere: Zusammen haben wir eine Chance im Moviemento, Kottbusser Damm 22, Berlin-Kreuzberg

Di. 06.11.2018 – 18 Uhr Podiumsdiskussion: Sieben Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden der NSU-Verbrechen – Mehr Fragen als Antworten
mit Thomas Moser, Carsten Ilius, Safter Çınar, Sophia Laumeyer
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Sebastianstraße 21, 10179 Berlin

Anlässlich des 7. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU: Die Forderung nach Aufklärung bleibt!

„Auch der Mord an Burak Bektaş muss neu aufgerollt werden!“

Kurze Zeit nach dem Bekanntwerden der Selbstenttarnung des so genannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) am 4.11.2011, wurde am 5.4.2012 in Berlin der damals 22jährige Burak Bektaş ermordet. Der Tathergang und die Tatumstände deuten auf ein rassistisches Mordmotiv, möglicherweise sogar auf eine NSU-Nachahmertat, doch der Fall ist bis heute nicht aufgeklärt. Anlässlich des Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU fordern wir Aufmerksamkeit für und Solidarität mit den Angehörigen aller Opfer rechter und rassistischer Gewalt in Deutschland.

Der Urteilsspruch vom Juli 2018 im NSU-Prozess in München bedeutet für die Angehörigen der Ermordeten und der Betroffenen von Anschlägen des NSU-Komplex kein Schlusswort.

Das NSU-Kerntrio war bundesweit aktiv. Auch hier unterstützten mehrere V-Männer des LKA Berlin das NSU-Kerntrio, das mehrfach in Berlin gesehen wurde. Nach der Selbstenttarnung des NSU wurden auch beim LKA Berlin Akten geschreddert.

Trotzdem gab es bisher noch keinen Berliner NSU-Untersuchungsausschuss. Andere Konsequenzen aus dem NSU-Komplex sind für uns nicht wahrnehmbar.

Ulrike Schmidt von der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş sagt:

„Eine Konsequenz aus den NSU-Morden muss sein, dass in Fällen wie dem Mord an Burak Bektaş ein rassistisches Motiv eingehend überprüft wird. In den vergangenen sechseinhalb Jahren konnten die ermittelnden Berliner Behörden nicht glaubhaft machen, dass sie ein rassistisches Mordmotiv bei ihren Ermittlungen ensthaft in Erwägung ziehen – als hätte es den NSU nie gegeben. Auch der Mord an Burak Bektaş muss neu aufgerollt werden! Wir fordern daher vom Berliner Senat eine Entscheidung für eine konsequentes Neuaufrollen der bisherigen Ermittlungen.“

Gemeinsam mit zahlreichen anderen Initiativen, Verbänden, Nebenklagevertreter*innen des NSU-Prozesses und vielen einzelnen
Aktivist*innen engagiert sich die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş seit Jahren gegen die Verharmlosung rechter, rassistischer Gewalt in Deutschland.

Forderungen der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş:

  • ein konsequente Neuaufrollen der bisherigen Ermittlungen im Mordfall Burak Bektaş
  • Konsequenzen aus den Ergebnissen der NSU-Untersuchungsausschüsse des Bundes und der Länder, insbesondere der Abschaffung aller Verfassungsschutzämter und des V-Personensystems der Polizeien
  • Einrichtung parlamentarischer Untersuchungskommissionen zum NSU-Komplex in Hamburg und Berlin
  • Einsetzung unabhängiger Untersuchungskommissionen mit umfassenden Rechten zur Aufklärung rassistischer und rechter Morde und Gewalt
  • „Kein Schlussstrich!“ – Die Aufklärung des NSU-Komplexes muss weitergehen

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H I N T E R G R U N D I N F O R M A T I O N E N

Was ist passiert?
In der Nacht zum 5.4.2012 steht Burak mit Freunden gegenüber des Krankenhauses Neukölln und unterhält sich. Ein unbekannter – nach Zeugenaussagen – „weißer Mann“ geht gezielt auf eine Gruppe „migrantischer Jugendlicher“ zu und feuert mehrere Schüsse auf sie ab. Der damals 22-jährige Burak wird getroffen und stirbt – seine Freunde Alex und Jamal werden schwer verletzt und können nur durch Notoperationen gerettet werden. Sie leiden bis heute an den Folgen. Die Jugendlichen haben den Täter noch nie zuvor gesehen.

Burak wurde wenige Monate nach der Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) ermordet. Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş sieht deutliche Parallelen und fragt danach, ob es sich um eine Nachahmungstat handeln kann.

Veranstaltung „Was wir unter Haltung verstehen“

Samstag, 27. Oktober 2018 von 19:30 // Galerie Olga Benario // Richardstraße 104 // Berlin-Neukölln

Veranstaltung der Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus mit den Neuköllner Bündnissen gegen Rechts.

Was wir unter Haltung verstehen – am Samstag, dem letzten Abend unserer Veranstaltungsreihe KOPF AUS DEM SAND! sprechen Vertreterinnen und Vertreter Neuköllner Initiativen gegen Rechts gemeinsam über die aktuelle Lage vor Ort, ihre Erfahrungen und zukünftige Perspektiven.

Zugesagt haben bisher das Bündnis Neukölln, Hufeisern gegen Rechts, Rudow empört sich, Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, und die Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus.
Die Moderation übernimmt die MBR Berlin.

Angriff auf Prozessbeobachterin im Amtsgericht Tiergarten

Sicherheitspersonal griff nicht ein / Montag (15.10.2018): Prozess gegen „Reichsbürger“

Am Montag, 15. Oktober, ab 10 Uhr findet im Gericht Moabit (Raum 101) ein Prozess gegen den aus dem „Reichsbürger“-Spektrum bekannten Daniel P. statt. Er wird beschuldigt, am 18. April 2016 im Hochsicherheitsbereich des Amtsgerichts Tiergarten eine Prozessbeobachterin rassistisch beleidigt, tätlich angegriffen und verletzt zu haben. Ihr und weiteren zwei Personen sei mit Erschießung gedroht worden. Obwohl das Sicherheitspersonal den Angriff sah und hörte, griffen sie auch nach deutlicher Aufforderung nicht ein.

„Der zu verhandelnde Angriff verdeutlicht, dass innerhalb des Amtsgerichts, selbst im sog. ‚Hochsicherheitsbereich‘, kein Schutz vor rassistischer und rechter Gewalt geboten wurde. Trotz direkter Ansprache blieb eine Reaktion des Sicherheitspersonals aus. Wir fordern, die Betroffenen ernst zu nehmen und zu schützen. Dafür braucht es auch eine Auseinandersetzung der Verantwortlichen mit Rassismus und rechter Gewalt.“ so Ulrike Schmidt von der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş

Die Nebenklägerin besuchte den Prozess gegen Rolf Zielezinski, der für den Mord an Luke Holland im September 2015 in Berlin-Neukölln zu 11,5 Jahren Haft verurteilt wurde. Aufgrund des damaligen Aufrufs zur Prozessbeobachtung erließ der Vorsitzende Richter eine Sicherheitsverfügung, so dass die Zuschauer des Gerichtsverfahrens das Gerichtsgebäude nur durch eine Sicherheitsschleuse betreten durften und intensiv kontrolliert wurden.1

Bei dem Angriff innerhalb der Schleuse wurden Prozessbeobachterinnen und -beobachter, sowie aus England angereiste Angehörige vom ermordeten Luke Holland aus einer Gruppe heraus attackiert, rassistisch beschimpft, tätlich angegriffen und mit Morddrohungen konfrontiert. Eine Prozessbeobachterin erlitt dabei einen Knöchelbruch.

Während innerhalb der Sicherheitsschleuse des Hochsicherheitsbereichs mehrere Personen aus dem Spektrum der sog. „Reichsbürger“, genannt „staatenlos.info“, ungehindert Prozessbeobachterinnen und -beobachter angreifen konnten, waren die fünf anwesenden Justizbeamten damit beschäftigt, die Prozessbeobachter intensiv zu durchsuchen und eine Freundin von Luke Holland damit zu konfrontieren, was sie denn hier suche, wenn sie doch nur englisch spreche.

Die Personengruppe um „staatenlos.info“ war bereits zuvor durch aggressives Auftreten bei Gerichtsverhandlungen aufgefallen und beteiligte sich zuletzt an den extrem rechten Protesten in Chemnitz.2
Allgemein ist bekannt das „Reichsbürger“ ein völkisch-rassistisches Denken vertreten. Sie hatten zu dem Zeitpunkt eine parallel stattfindende Verhandlung “platzen lassen“ und den ganzen Vormittag über eine unangenehm aggressive Versammlung vor dem Gericht durchgeführt. Das anwesende Sicherheitspersonal des Amtsgerichts gab später an, dass der Vorfall außerhalb des Gerichtsgebäudes stattgefunden hätte und sie ihn nicht beobachtet hätten.3

Wir bitten um Berichterstattung zum Prozess.

Im Anschluss stehen wir für eine Einschätzung zur Verfügung.

  1. http://burak.site36.net/files/2025/06/2016-05-26-SicherheitskonzeptbeimProzessgegenRolfZ.S17185281.pdf [zurück]
  2. http://www.taz.de/Beteiligung-an-Demos-in-Chemnitz/!5529104/ [zurück]
  3. http://burak.site36.net/files/2025/06/2016-05-26-AktivitaetendersogenanntenReichsburgerS17185291.pdf [zurück]

Einladung zur Prozessbeobachtung am 15.10.2018

(übernommen von reachoutberlin.de)

Monatag, 15.10.2018, 10 Uhr // Amtsgericht Tiergarten // Turmstraße 91, Raum 101 // Berlin-Moabit

Eine Ratsuchende von ReachOut wurde am 18. April 2016 im Gerichtsgebäude des Amtsgericht Tiergarten-Berlin gestoßen, verletzt, rassistisch beleidigt und bedroht. Ihr und zwei weiteren Personen soll angedroht worden sein, erschossen zu werden.
Die ProzessbeobachterInnen beobachteten zu diesem Zeitpunkt den Prozess gegen Rolf Zielezinski, der wegen Mordes an Luke Holland angeklagt war.
Der Beschuldigte und weitere Beteiligte gehören zu der Gruppe „staatenlos.info“, welche dem sogenannten Reichsbürgerspektrum zugerechnet wird.
Die Justizbeamten reagierten nicht, obwohl sie auf die Verletzung, die Bedrohung und die Äußerungen angesprochen und darüber informiert wurden, dass eine Anzeige erstattet werden sollte. Der verletzten Frau wurde keine Hilfe angeboten, obwohl die Beamten den Vorfall gesehen und gehört haben müssen.

Der Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Die Nebenklage wird von Dr. Maren Burkhardt vertreten.

Um rechtzeitiges Erscheinen wird gebeten. Der vorgesehene Raum ist klein.