Archiv für den Monat: Oktober 2015

Radiobeiträge zur unaufgeklärten Ermordung von Burak

Die unkommerziellen, alternativen Freien Radios:

Auf der Austauschplattform der Freien Radios finden sich mehrere Mitschnitte von Veranstaltungen (und Interviews mit) der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B., größten Teils erstellt von Aktivist_innen des FSK (Freien Sender Kombinats) Hamburg.

  • Hier könnt ihr einen Mitschnitt von unserer Gedenkveranstaltung an Buraks Todesstelle am 14. Februar 2015, dem Tag als Burak 25 Jahre alt geworden wäre, in Türkisch und Deutsch hören link.
  • Am Tag vor unserer Pressekonferenz am 5. März in München wurde ein Interview zu Burak und NSU-Parallelen vom Radio Dreyländereck in Freiburg mit uns geführt und gesendet – link.
  • Im März wurde dann unsere gemeinsame mit Familie und Anwälten organisierte Pressekonferenz in München am 5. März 2015 aufgenommen und bei der wöchentlichen Sendung „Ein Prozess – Ein Land – Keine Gesellschaft – Viel NSU“ beim FSK gesendet – link.
  • Einen Mitschnitt des „Forums gegen das Schweigen – Drei Jahre nach dem Mord an Burak und die Konsequenzen aus dem NSU“, das am 8. April 2015 im Biergarten Jockel abgehalten wurde, kann ebenfalls nachgehört werden – link.

Die Öffentlich-Rechtlichen:

Ab dem 15. Oktober 2015 wird nun eine Podcast-Serie „Wer hat Burak erschossen?“ bei Radioeins und Kulturradio vom rbb gesendet. „Die Recherche eines Mordfalls in neun Folgen“ – je 5 Minuten auf UKW und 20 Minuten im Internet.
Die neun Folgen laufen vom 15. Oktober bis 10. Dezember 2015, immer donnerstags um 9.10 Uhr auf Radioeins und um 14.10 Uhr im Kulturradio vom rbb.
Der Podcast von rbb/Radio Berlin-Brandenburg zu Burak ist online unter webdoku.rbb-online.de/burak zu finden. Im Internet sollen alle Folgen als Podcast veröffentlicht werden.
Der erster Sendetermin ist am Donnerstag den 15.10.15 um 09:10 bei Radioeins (UKW 95,8 MHz – livestream) und um 14:10 am selben Tag beim Kulturradio (Berlin UKW 92,4 MHz – livestream).
Den Trailer der Sendungsreihe zur nicht aufgeklärten Ermordung von Burak und zur lebensgefährlichen Verletzung zweier weiterer junger Menschen in Berlin-Neukölln könnt ihr hier hören: link / download.

Auch wir kennen die 5 bzw. 20-minütigen Beiträge noch nicht und sind neugierig und werden diese hören und diskutieren.

PM: Hätten Ermittlungen im Mordfall Burak Bektaş den Mord in der Ringbahnstraße verhindern können?

Pressemitteilung
der Initiative für die Aufklärung des Morde an Burak Bektaş

Berlin, den 5. Oktober 2015

Hätten Ermittlungen im Mordfall Burak Bektaş den Mord in der Ringbahnstraße verhindern können?

In den Ermittlungsakten zu Burak Bektaş wurde Rolf Z. aus der Ringbahnstraße in Neukölln, der mutmaßliche Mörder von Luke Holland, als Verdächtiger genannt. Diesem Hinweis aus der Bevölkerung wurde von der Polizei nicht mit der notwendigen Sorgfalt nachgegangen.
Als Initiative haben wir immer vor der Gefahr gewarnt: Der Mörder läuft noch frei herum und kann jederzeit wieder töten. Der Mord an Luke Holland wäre unter Umständen zu verhindern gewesen.
Wir wollen nicht mit Gewissheiten auftreten, sondern wir fordern Aufklärung.

Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Ermittlungen
Im Fall Burak Bektaş kommen die Ermittlungen nicht ohne die Mitwirkung der Bevölkerung weiter. Der Verzicht auf die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Suche nach dem Täter werten wir als Verschleierungsversuch eines Mordes mit einem möglichen rassistischen Hintergrund.
Nach unseren Informationen hat Rolf Z. sich in der Vergangenheit in der Nähe des Krankenhauses Neukölln aufgehalten, um dort „rumzuballern“.
Deshalb wenden wir uns an die Öffentlichkeit: Gibt es Informationen darüber, wo sich der heute 65-jährige in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 aufgehalten hat? Hat er sich regelmäßig in der Nähe des Neuköllner Krankenhauses aufgehalten? Wen hat er dort getroffen?
Können sich Anwohner_innen des Tatortes in der Rudower Straße an den durchaus auffälligen damals 62-jährigen erinnern?
Rolf Z. ist in der Vergangenheit durch Waffenbesitz aufgefallen. Wissen Nachbar_innen in der Ringbahnstraße von Pistolen des Täters oder von Waffenverstecken oder können andere Hinweise geben?

Forderungen an die Ermittlungsbehörden
Informationen zum Waffentyp der Tatwaffe im Fall Burak sollen an die Öffentlichkeit gegeben und die Bevölkerung soll um Mithilfe gebeten werden.
Auch fordern wir von der Polizei zu ermitteln, wo Rolf Z. sich in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 aufgehalten hat. War er regelmäßig im oder in der Nähe des Krankenhauses? Wen hat er dort besucht?
Gibt es Verbindungen von Rolf Z. in rechtsradikale Milieus? Gibt es Verbindungen zu Reichsbürgern und /oder der NPD? Wurde er in Neukölln auf entsprechenden Veranstaltungen gesehen? Ist er Abonnent entsprechender Publikationen?

Der zuständige Staatsanwalt Horstmann schweigt seit drei Jahren beharrlich. Presseanfragen werden nicht beantwortet. Ein seit mehr als drei Jahren nicht aufgeklärter Mord muss Anlass sein, die Kompetenz des leitenden Staatsanwaltes in Frage zu stellen. Horstmann ist verantwortlich für die nicht durchgeführten Ermittlungen zu Rolf Z., wie den Abgleich der aufgefundenen Munition und die Befragungen von Zeugen und des Tatverdächtigen Rolf Z..

https://burak.site36.net
https://www.facebook.com/Burak.unvergessen/

Am Montag den 5. 10. 2015 findet von 17-19 Uhr die regelmäßige Mahnwache der Initiative am U-Bahnhof Britz Süd statt. Dort stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung.

MAHNWACHE 3 1/2 JAHRE NACH DEM MORD AN BURAK

ACHTUNG!
Unsere Mahnwache findet trotz der Neuigkeiten wie geplant ab 17 Uhr am U-Bhf Britz-Süd statt. Dort können wir weitere Schritte überlegen und stehen der Öffentlichkeit und den Medien natürlich für Fragen zur Verfügung.

Aktuelle Meldungen:
BZ: Das Mord-Rätsel von Neukölln: Serienkiller am Werk?
Hürriyet: Muhbir söylemiş, Polis ciddiye almamış!

Montag 5. Oktober // 17 Uhr // U-Britz Süd (Neukölln)

Es sind dreieinhalb Jahre vergangen seit im Süden Neuköllns ein Unbekannter in eine Gruppe von Jugendlichen schoss und dabei Burak ermordete. Die migrantischen Jugendlichen beschrieben den Täter als älteren, weißen Mann und die Tat als eine Hinrichtung auf offener Straße. Wir fragen seitdem: Welche Rolle spielt Rassismus? Kann es sich um eine NSU-Nachfolgetat gehandelt haben, da die Tat neonazistischen Terrorkonzepten entspricht? Wir kritisieren die Intransparenz der Ermittlungen und dass nicht gezielt in Richtung eines rassistischen Mordes ermittelt wird, obwohl der Mord mittlerweile von verschiedenen Seiten als Verdachtsfall rechter Gewalt eingestuft wird. Wir sind solidarisch mit den überlebenden Jugendlichen und den Angehörigen und der Familie von Burak.

Am 5. Oktober machen wir eine Mahnwache am U-Bahnhof Britz-Süd. Das ist der U-Bahnhof an dem Burak und die anderen Jugendlichen ausgestiegen sind, fröhlich und noch nicht ahnend, dass kurze Zeit später vor dem Neuköllner Krankenhaus auf sie geschossen werden würde.

Wie immer laden wir alle Freun­din­nen und Freun­de, An­ge­hö­ri­ge und Un­ter­stüt­zer*innen ein vor­bei­zu­kom­men, Flyer an Pas­sant*innen zu ver­tei­len und mit­ein­an­der ins Ge­spräch zu kom­men.