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Burak Bektaş cinayetinin 6. yıl dönümü Burak Bektaş´ı unutma. Aydınlat ve Hatırla!

8 Nisan 2018 Pazar günü // Saat 14.00´te Yürüyüş // U-Bahnhof Britz-Süd, Berlin

5 Nisan 2012 tarihinde Burak Bektaş Berlin`in Neukölln semtinde sokak ortasında katledildi. Katil tek kelime bile etmeden gençler üzerine birkaç el ateş açıp ortadan kayboldu, gençler o kişiyi hiç tanımıyordu. Alex ve Jamal ağır yaralı olarak kurtuldu. Bugüne kadar, polis ve savcılık soruşturmada herhangi bir ilerleme gösterememekte. Biz Burak ve arkadaşlarının ırkçı bir saldırıya hedef oldukları görüşündeyiz.

6 yıldır yetersiz soruşturmaları eleştiriyoruz ve aydınlatma talep ediyoruz. Bu artık gözardı edilemeyecektir: 6. ölüm yıldönümünde, olay yerinin hemen yakınında bronzdan yapılmış iki metre yüksekliğinde bir anıt heykel sergileyeceğiz. „Burak ve benzeri durumlar için algoritma“ adını taşıyan bu anıt, sanatçı Zeynep Delibalta tarafından tasarlanmıştır. Anıt Yeri aile üyelerinin cinayetten buyana yaşadıkları acıyı, kederi ve öfkeyi simgelemektedir.. Burası Anma ve Buluşma amaçlı olup, ana talebimiz olan aydınlatmanın bugüne kadar tutarlı yerine getirilmediğinin işaretidir. Soruşturma makamlarının iflasına dair olan eleştirimizi ifadeleyen anıtı kamusal alanda sergileyeceğiz.

Yeniden soruşturma talep ediyoruz!

Tutarlı aydınlatma talep ediyoruz!

Saat 14:00 Yürüyüş (U-Bahnhof Britz-Süd, Berlin)
Saat 15:00 Açılış Anıt Heykel (Rudowerstr./Möwenweg) Burak Bektaş Anıt Yeri

Burak Bektaş cinayetinin aydınlanması için İnisiyatif
Burak Anıt Yeri Derneği e.V. (i.Gr.)

Dank an alle Spender*innen – Stand unserer Spendenkampagne und aktualisierte Spendenanzeigen

Vielen Dank an alle Spender*innen und aktueller Stand unserer Spendenkampagne für den Gedenkort Burak Bektaş:

Der aktuelle Spendenstand ist bei 48.000 € Spenden, für die komplette Gestaltung des Gedenkortes fehlen uns jetzt noch 10.014,- €.

Der Guss der Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ ist somit komplett finanziert.

Ein Teil der Spenden, die wir bereits erhalten haben, und die kommenden Spenden sind für die Gestaltung des Grundstück des Gedenkort Burak Bektaş, mit der wir nach der Einweihung der Skulptur am 8. April 2018 beginnen werden.

Weshalb eine Spendenkampagne:
Um den Angehörigen die gestalterische und politische Unabhängigkeit zu sichern, wird der Gedenkort ausschließlich über Spenden und Projektgelder finanziert.

Wir Danken
für Spenden allen Einzelspender*innen und dem TBB (Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg), der Asien AG der Stiftung Umverteilen und der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark.


Spendenanzeige in großer Auflösung – 300 Pixel

Für die Unterstützung unserer Verlosungsaktionen danken wir herzlich dem Admiralspalast, Anne Frank Zentrum, Berliner Ensemble, Deutsches Historisches
Museum, junge Welt, Jungle World, iz3w, Kino Krokodil, Maxim Gorki Theater, Missy Magazine, Museum für Kommunikation, Museum Neukölln, Neuköllner Oper, Schwules Museum, Sophiensaele, Staatliche Museen Berlin, Yorck Kinogruppe.

Wir bedanken uns für die Kooperation und Unterstützung des HAU Hebbel am Ufer im Rahmen der Veranstaltungen „ACT TOGETHER NOW!“ und „Reclaim & Remember – Möllner Rede im Exil 2017. Zum Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992“.



Spendenanzeige in großer Auflösung – 300 Pixel

Spendet unter dem Stichwort „Gedenkort Burak“ auf das folgende Konto:
Antirassistische Initiative e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE 46 1002 0500 0003 0396 00
BIC BFSWDE33BER
Verwendungszweck: Gedenkort Burak
Spenden sind steuerlich absetzbar.


Spendenanzeige in großer Auflösung – 300 Pixel

Gespendet werden kann auch über das Spendenformular von betterplace: http://gedenkort-fuer-burak.org/spenden/

Durch die Errichtung des Gedenkortes Burak Bektaş wollen wir nicht nur dem Gedenken an Burak Bektaş Ausdruck verleihen, sondern auch der Forderung nach Aufklärung. – Hintergrundtext: Warum ziehen wir ein rassistisches Motiv in Betracht?

Redebeitrag beim March Against Racism in Berlin am 17. März 2018

Von Australien, über die USA, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Griechenland, Polen, Dänemark bis Südkorea beteiligten sich Menschen am #MarchAgainstRacism. In der BRD fanden rund 25 Aktionen und Demonstrationen statt.
In Berlin zogen mehrere hundert Demonstrant*innen vom Potsdamer Platz zur Schillstraße 9, der AfD-“Zentrale“ unter dem Motto: Refugees Welcome! Stoppt die AfD!

Redebeitrag der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş

Wenn wir an Nazigewalt denken, denken wir an Sachsen und andere Regionen Deutschlands, aber nicht als erstes an Berlin.

Wer sich genauer mit Nazigewalt befasst und in die Statistiken zu Berlin schaut, könnte ein anderer Eindruck gewinnen. Insbesondere durch die auch medial bundesweit wahrgenommene Brandanschlagsserie in Neukölln.

Als Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş haben wir uns insbesondere mit rassistischen Morden beschäftigt. In der Liste der staatlich anerkannten Todesopfer rechter Gewalt finden sich für Berlin 2 Todesopfer rechter Gewalt. Auf der Liste der Wochenzeitung Zeit, der sogenannten Jansen-Liste oder der Liste der Amadeu-Antonio-Stiftung finden sich bedeutend mehr, nämlich 13 Todesopfer rechter Gewalt in Berlin.

Während bei der Zählung der Bundesregierung völlig unklar ist, wann ein Mord aus rassistischen, faschistischen oder z.B. homophoben Beweggründen als rechter Mord eingestuft wird, ist bei den anderen Zählungen immerhin die Kriterien klar. Wird ein Mord aus rassistischen, faschistischen, homophoben, antisemitschen, antiziganistischen, frauenfeindlichen oder obdachlosenfeindlichen Gründen begangen und wird dies in einem Prozess gegen den oder die Täter*innen im Urteil festgestellt, so landet er auf dieser Liste. Alle andern Morde, bei denen es kein Prozess mit dementsprechendem Urteil gibt, sind sogenannte „Verdachtsfälle“.

Auch Burak Bektaş gilt als sogenannter Verdachtsfall. Burak wurde ein halbes Jahr nach dem Bekanntwerden des NSU im April 2012 in Süd-Neukölln vor dem Krankenhaus in der Rudower Straße von einem 40 bis 60 jährigen weißen Täter ermordet. Burak und seine Freunde standen an der Bushaltestelle vor dem Krankenhaus Neukölln um 0:30 in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012. Der Täter feuerte 5 mal auf die Gruppe sog. „migrantischer Jugendlicher“. Burak starb, zwei weitere Jugendliche konnten durch Notoperationen zum Glück noch gerettet werden.

Bei Burak Bektaş läßt das Tatdatum einen rechten Mord vermuten, da genau 20 Jahre zuvor ein Nazi bei einer Auseinandersetzung mit migrantischen Antifas in Berlin-Neukölln starb. Zum Jahrestag gab es immer wieder Racheaufrufe von Nazis, auch zum 4.4.2012. Ein anderer möglicher Zusammenhang ergibt sich aus dem Tatort. Im Krankenhaus Neukölln starb der Nazi Jürgen Rieger. Außerdem mordete der unbekannte Täter völlig unvermittelt, ohne mit den Opfern ein Wort zu wechseln, genau wie bei den NSU-Morden. Von daher stellt sich für uns, die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, die eng mit den Angehörigen zusammenarbeitet, die Frage ob es ein NSU-Nachfolge- oder Nachahmungstat war.

Die Angehörigen und die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş wollen an der Todesstelle einen Gedenkort Burak Bektaş errichten.
Zum 6. Todestag von Burak Bektaş wird die Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ gegenüber dem Krankenhaus Neukölln eingeweiht.

Wir laden euch alle herzlich ein am 8. April 2018 um 14 Uhr zur U-Bahnhaltestelle Britz-Süd zu kommen, um gemeinsam mit uns zum Gedenkort Burak Bektaş zu gehen, um die Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ einzuweihen.

Solidarisch gegen Rassismus in Berlin und überall.
Für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş.

6. Jahrestag des Mordes an Burak Bektaş: Burak Bektaş unvergessen – Aufklären und Gedenken!

Sonntag 8. April 2018 // 14 Uhr Demonstration // U-Britz Süd // Berlin

Am 5. April 2012 wurde Burak Bektaş mitten auf der Straße in Berlin-Neukölln ermordet. Der Täter feuerte wortlos mehrere Schüsse auf die Gruppe Jugendlicher und verschwand wieder, sie hatten ihn noch nie zuvor gesehen. Alex und Jamal überlebten schwer verletzt. Bis heute können Polizei und Staatsanwaltschaft keine Ermittlungsergebnisse vorlegen. Wir gehen von einem rassistischen Anschlag auf ihn und seine Freunde aus.

Seit 6 Jahren kritisieren wir die Ermittlungen als unzureichend und fordern Aufklärung. Dies wird in Zukunft nicht mehr zu übersehen sein:
Zum 6. Todestag werden wir eine zwei Meter hohe Skulptur aus Bronze in unmittelbarer Nähe des Tatorts errichten. Sie trägt den Namen „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ und wurde von der Künstlerin Zeynep Delibalta gestaltet. Dieser Gedenkort steht für all den Schmerz, die Trauer und die Wut, welche Buraks Angehörige seit dem Mord begleiten. Er wird ein Ort des Gedenkens und der Begegnung sein sowie öffentlich darauf hinweisen, dass die zentrale Forderung nach konsequenter Aufklärung bis heute nicht erfüllt wurde. Diese Kritik am Versagen der Ermittlungsbehörden werden wir im öffentlichen Raum zementieren.

Wir fordern die Ermittlungen neu aufzurollen!

Für konsequente Aufklärung!

14 Uhr Demonstration zum Gedenkort (U Britz Süd)
danach ab 15 Uhr Einweihung der Skulptur auf dem Gedenkort (Rudower Str./Möwenweg)

6 Jahre Erinnern an Burak Bektaş: Kampf für Aufklärung

16.03.2018 – 19:00 // RigoRosa, Schierker Straße 26, 12051 Berlin

Am Freitag, 16. März 2018, um 19 Uhr laden die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak und die Abgeordnete Anne Helm (DIE LINKE) zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ins RigoRosa ein, Schierker Straße 26, 12051 Berlin.

Seit sechs Jahren hält die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak und Mitstreiter*innen das Gedenken an den Neuköllner wach, der in der Nacht auf den 5. April bei einem Anschlag auf ihn und seine Freunde vor dem Krankenhaus Neukölln erschossen wurde.

Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt, der Mörder läuft wahrscheinlich noch frei herum. Die Indizienlage deutet auf einen Mord aus rassistischen Motiven hin. Auf die Migrant*innen Neuköllns entfaltet der Mord weiterhin eine verheerende Wirkung der Verunsicherung, Bedrohung und Einschüchterung. Neukölln ist auch in jüngerer Zeit wieder Ort zahlreicher Anschläge durch Neonazis geworden.

  • Wie gelingt eine Vernetzung der zahlreichen antirassistischen Initiativen und Engagierten, sodass die Geschehnisse vom 4. April 2012 auch für nicht-migrantische Berliner*innen weiterhin wahrnehmbar sind?
  • Welche Formen der Erinnerungskultur gibt es, um das verhängnisvolle Klima von Angst und Ausgrenzung aufzubrechen?

Zum sechsten Jahrestag im April wird die Initiative am Gedenkort eine Skulptur einweihen und eine Demonstration durchführen.

Pressemitteilung zum 6. Todestag: Einweihung des Gedenkortes für Burak Bektaş

In einem Monat 6. Jahrestag des unaufgeklärten Mordes / Mehr als 40.000 Euro Spenden gesammelt / Zwei Meter hohe Bronzeskulptur fertiggestellt / Trägerverein des Gedenkorts gegründet

In einem Monat wird es unübersehbar sein: Eine zwei Meter hohe Skulptur aus Bronze wird in direkter Nähe des Tatorts an den bis heute unaufgeklärten Mord an Burak Bektaşerinnern. Die Skulptur mit dem Namen „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ wurde von der leider im Dezember 2017 verstorbenen Künstlerin Zeynep Delibalta entworfen. Über 40.000 Euro hat die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş in den letzten zwei Jahren gesammelt, um einen Gedenkort zu schaffen. Der Platz an der Rudower Straße wurde vom Bezirk Neukölln zur Nutzung überlassen. Schon jetzt erinnert dort eine Gedenktafel an Burak, auf der die Frage gestellt wird, ob Rassismus das Motiv des Mordes gewesen sei.

Der Gedenkort steht für all den Schmerz, die Trauer und die Wut, welche Buraks Angehörige seit dem Mord begleiten. Er soll ihnen ein Ort des Gedenkens und der Begegnung sein sowie öffentlich darauf hinweisen, dass die Tat bis heute nicht aufgeklärt ist“,
so eine Vetreterin der Initiative.

Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş kritisiert seit Jahren, dass die Ermittlungsbehörden Parallelen zum NSU und Rassismus als möglichem Tatmotiv nicht konsequent nachgegangen sind und fordert deshalb die Ermittlungen neu aufzurollen.

Der geplante Gedenkort wird daher neben dem persönlichen Gedenken auch daran erinnern, dass die zentrale Forderung der Angehörigen nach konsequenter Aufklärung bis heute nicht erfüllt wurde und diese Kritik am Versagen der Ermittlungsbehörden im öffentlichen Raum zementieren.
Darüber hinaus soll der Gedenkort auch an alle anderen unaufgeklärten rassistisch und neonazistisch motivierten Morde erinnern.

Dass es uns möglich war innerhalb von zwei Jahren über 40.000 Euro Spenden zu sammeln, zeigt eine große Unterstützung nicht nur des Erinnerns an diesen bis heute unaufgeklärten Fall, sondern auch die politische Dringlichkeit unserer Forderung nach Aufklärung“,
so Ulrike Schmidt von der Initiative.

Gemeinsam mit Familie und Freund*innen von Burak hat die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş den Verein Gedenkort für Burak Bektaş gegründet, der Träger des Gedenkortes sein wird. Die Kunstgießerei Flierl hat den Guss der Skulptur bereits fertig gestellt, der Transport und die Montage wird zum 6. Todestag erfolgen.

Am Sonntag 8.4.2018 wird der Gedenkort dann anlässlich des 6. Todestages von Burak Bektaş feierlich eingeweiht. Eine Demonstration wird zum Gedenkort führen.

Ulrike Schmidt,

Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş

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H I N T E R G R U N D I N F O R M A T I O N E N

Was ist passiert?
Gegenüber des Krankenhaus Neukölln steht Burak mit Freunden und unterhält sich. Ein unbekannter – nach Zeugenaussagen – „weißer Mann“ geht gezielt auf eine Gruppe „migrantischer Jugendlicher“ zu und feuert mehrere Schüsse auf sie ab. Der damals 22-jährige Burak wird getroffen und stirbt – seine Freunde Alex und Jamal werden schwer verletzt und können nur durch Notoperationen gerettet werden. Sie leiden bis heute an den Folgen. Die Jugendlichen haben den Täter noch nie zuvor gesehen.

Burak wurde wenige Monate nach der Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) ermordet. Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş sieht deutliche Parallelen und fragt danach, ob es sich etwa um eine Nachahmungstat handeln kann.

Warum ein Gedenkort?
Der Mord an Burak Bektaş schafft bis heute große Verunsicherung auf den Straßen – vor allem unter Jugendlichen, die von Rassismus betroffen sind. Von den NSU-Morden haben wir gelernt: Es reicht das Schweigen und die Ignoranz der Mehrheit, während die Minderheit bedroht und angegriffen wird. Diese Strategie darf nicht aufgehen!

Es war der Wunsch von Melek Bektaş, einen unübersehbaren Gedenkort für ihren Sohn in der Nähe des Tatorts zu schaffen. Den Wunsch griff die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş auf und unterstützte die Umsetzung und Spendensammlung, damit der Gedenkort von staatlichen Stellen unabhängig bleibt und den Wünschen der Angehörigen entspricht.

Für ihr Engagement und ihre Beharrlichkeit sind Familie Bektaş und Unterstützer*innen längst bundesweit bekannt und mit anderen Angehörigen und Betroffenen vernetzt, insbesondere mit Familie Arslan (Betroffene des Brandanschlags von Mölln 1992), Familie Avcı (1985 wurde Ramazan Avcı in Hamburg von Neonazis getötet), Familie Taşköprü (Süleyman Taşköprü wurde 2001 vom NSU ermordet), Familie Holland (Luke Holland wurde 2015 in Berlin-Neukölln von einem Nazi erschossen) sowie anderen Angehörigen und Betroffenen rassistisch und neonazistisch motivierter Morde. Bereits im Oktober 2016 wurde das Engagement für den geplanten Gedenkort mit dem Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee ausgezeichnet.

Hintergrundtext: Warum ziehen wir ein rassistisches Motiv in Betracht?

Mehr und weiterführende Informationen: www.gedenkort-fuer-burak.org

Vorbereitungen des Gusses der Skulptur für den Gedenkort Burak Bektaş

Am 5. April 2018 ist der 6. Todestag von Burak Bektaş und die Skulptur des Gedenkortes wird errichtet. Hier einige Bilder von den Vorbereitungen des Gusses der Skulptur. Die Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ wurde von Zeynep Delibalta geschaffen.

Burak wurde am 5. April 2012 ermordet und es gibt nach wie vor keine Ermittlungsergebnisse. War Rassismus das Motiv?

mehr Fotos und in größerer Auflösung

Kunstperformance Dialog „In neuem Licht“ am 26.01.2018 in der Gemäldegalerie Berlin

Am 26. Januar 2018 fand im Rahmen des Programms „About the Museum“ die Performance von Wahshi Kuhi im Kulturforum statt. In der Performance bringt Wahshi die Kunstwerke von Zeynep Delibalta in Dialog mit den Werken in der Gemäldegalerie.

Bei Youtube könnt ihr eine 9:36 minütige Dokumentation der Performence sehen.

Die Einladung für die Performance am 26. Januar 2018 ist hier.

Rede der Initiative an Buraks Geburtstag 2018

Liebe liebe Angehörige, liebe Melike, liebe Melek, lieber Fatih, lieber Ahmet, liebe Freunde und Freundinnen:
Alles wurde schon gesagt und doch wollen wir nicht aufhören zu erinnern:

Heute wäre Burak 28 Jahre alt geworden.
Aber er wurde am 5.4.2012 wenige Schritte von hier erschossen. Zwei seiner Freunde wurde schwer verletzt.
Der Mörder wurde nie gefasst. Vielleicht läuft er hier immer noch herum oder vielleicht war es doch, wie viele vermuten Rolf Zielezinsky, der 2015 den Briten Luke Holland in der Ringbahnstraße anlasslos erschossen hat. Das würde passen aber dafür scheint sich keine Staatsanwaltschaft zu interessieren.

Wir stehen auch hier, weil wir Aufklärung fordern. Die Familie und wir alle haben das Recht zu wissen, wer Burak ermordet hat. Wer läuft durch Neukölln und schießt auf junge Menschen? Die Bewohnerinnen sollen in Angst und Schrecken versetzt werden, ganz im Sinne des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds?

Was die Täter oder der Täter aber bewirken ist Solidarität zwischen den Betroffenen und von vielen UnterstützerInnen.
Viele Freundschaften sind enstanden und entstehen, viel Geld wurde gespendet um den Gedenkort, den sich die Familie gewünscht hat, verwirklichen zu können.
Für die Verwirklichung hat auch Zeynep Delibalta gearbeitet. Sie hat die Skulptur entworfen, die wir hier am 5. April 2018 enthüllen werden.
Das ist Zeyneps letzte Arbeit. Sie nannte sie „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“. Schon geschwächt von ihrer Krankheit hat sie die Form für den Guss im September 2017 fertiggestellt.
Sie ist am 19. Dezember 2017 im Krankenhaus Havelhöhe gestorben.

Wir wollen eine Schweigeminute für sie einlegen.

Wir danken ihr dafür, dass sie es als ihre vordringlichste Aufgabe empfunden hat, das Werk zu vollenden. Es wird hier erinnern an Burak und all die nicht aufgeklärten Taten.

Vor knapp 2 Wochen wurden wieder Brandanschläge in Neukölln verübt. Schon die letzten sind nicht aufgeklärt. Nichts wird hier aufgeklärt.
Wieder wurde das Auto des Buchhändlers Heinz Ostermann
angezündet Auch das Auto von Ferat Kocak wurde dicht am Wohnhaus in Brand gesteckt. Nur durch Zufall geriet das Wohnhaus nicht in Brand, nur zufällig wurde niemand verletzt oder getötet. Das war versuchter Mord!
Die Botschaft ist klar und eine andere Erklärung als dass Nazis diese Autos abgefackelt haben, gibt es nicht aber auch hier keine Aufklärung der Taten.

Sie wollen Einschüchtern und erreichen doch das Gegenteil.
Die Kundgebung nach den Brandanschlägen vor zwei Wochen war ein Zeichen dafür.

Der Gedenkort und jede unserer Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen sind Zeichen dafür, dass die Rechnung der Täter nicht aufgehen wird. Der Gedenkort ist Solidarität. Er ist entstanden aus ganz viel sogenannter ehrenamtlicher politischer Arbeit. Er ist entstanden aus ganz vielen unterschiedlichen Spenden. Menschen haben Parties veranstaltet, Kuchen verkauft und Suppe gekocht und verkauft, gesammelt, Anträge bei Stiftungen gestellt und vieles mehr. Diese Solidarität ist hier sichtbar und wird ein ewiges Ärgernis für die TäterInnen sein und ein würdiger Ort des Erinnerns, des Trauerns und dennoch ein Zeichen der Freude und des gemeinsamen Kampfes für die Angehörigen, die Freunde und alle, die zusammen für eine Gesellschaft ohne Rassismus, für eine andere, bessere Welt streiten. Nicht immer haben wir geglaubt, dass wir das schaffen!

Die Skulptur wird am Todestag von Burak hier stehen und sie wird erinnern an ein sinnlos ausgelöschtes Leben und sie wird erinnern an die nicht aufgeklärten Taten und sie wird erinnern an die Solidarität.
Sie werden nicht damit durchkommen.
Wir werden nicht nachlassen mit unseren Forderungen nach Aufklärung

Nachsatz:
Polizeipräsident Klaus Kandt ist derzeit mit einer „kleinen Delegation“ seiner Beamten auf Dienstreise. Er informiert sich im Austausch mit Sicherheitsbehörden in Israel über Terrorbekämpfung und -verhütung, die spezialisierte Ausbildung von Polizeikräften, Schutz- und Sicherheitskonzepte für „weiche Ziele“ – wie der Breitscheidplatz eines war – sowie Radikalisierung und Cybercrime. „Durch das Attentat auf dem Breitscheidplatz“, sagt Polizeisprecher Wenzel, „mussten wir vieles lernen.“

Wir hätten uns gewünscht, dass die Berliner Polizei schon vor dem 19. Dezember 2016 mit dem Lernen angefangen hätte.