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26.06.2020 – Demo gegen Neonazi-Brandanschlag in Neukölln

(übernommen von Bündnis Neukölln – facebook)

Freitag, den 26.6.2020, um 17.00 Uhr am Herrmannplatz
Friday, June 26th, 2020, at 5 p.m. at Herrmannplatz

Stehen wir auf gegen Rassismus, rechte Hetze und Gewalt!
Für ein solidarisches Neukölln!
Schluss mit dem rechten Terror!

Die Serie rechter Angriffe auf die migrantische Community in Berlin Neukölln reißt nicht ab:

In der Nacht vom 18. auf den 19. Juni wurde die Damaskus-Konditorei in der Sonnenallee erneut Ziel eines Anschlages. Ein Auto brannte vollständig aus, das Haus wurde mit SS-Runen beschmiert. Dies war bereits der siebte Angriff auf die Bäckerei seit dem letzten Sommer. Noch Anfang Juni wurde ein Restaurant in der Wildenbruchstraße mit Hakenkreuzen markiert.
Die Betroffenen dieser Welle rechter Übergriffe berichten von rassistischen Anfeindungen, die durch die reißerische Berichterstattung über angebliche „arabische Clan-Kriminalität“ befeuert wird. Neonazis und Rassist*innen fühlen sich davon offenbar ermutigt – und die Anschläge von Hanau und Halle zeigen, wie mörderisch der deutsche Rassismus ist.
Diese Anschläge richten sich gegen eine Gesellschaft, in der alle Menschen frei von Angst und selbstbestimmt leben können sollten.

Unsere Solidarität gilt unseren Nachbar*innen und allen Betroffenen von rechter Hetze und Gewalt.
Wir fordern die konsequente und lückenlose Aufklärung aller rechten Gewalttaten!

Wir treffen uns am Freitag, den 26.6.2020, um 17.00 Uhr am Herrmannplatz.

Berücksichtigt bitte die Hygieneschutzrichtlinien: bringt bitte euren Mundschutz mit und haltet den notwendigen Abstand voneinander. Passt aufeinander auf.

Euer Bündnis Neukölln

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ENGLISH
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Let us stand up against racism, right-wing populism and violence!
For solidary in Neukölln!
Stop right-wing terror!

The series of right-wing attacks on the migrant community in Berlin Neukölln does not stop:

In the night of June 18-19, our beloved Damascus bakery at Sonnenallee was once again the target of an attack. A car was burned down completely, the house was smeared with SS runes. This was the seventh attack on the bakery since last summer. At the beginning of June, a restaurant in Wildenbruchstrasse was marked with ss signs.
Those affected by this wave of right-wing attacks report racial hostility, which is fueled by the lurid reporting of alleged „Arab clan crime“. Neo-Nazis and racists obviously feel encouraged by this – and the attacks by Hanau and Halle show how murderous German racism is.
These attacks are directed against a society in which all people should be able to live in peace and free from fear.

Our solidarity goes out to our neighbors and all those affected by right-wing attacks and violence.
We demand consistent and complete clarification of all right-wing acts of violence!

We will meet on Friday, June 26th, 2020, at 5 p.m. at Herrmannplatz.

Please take into account the COVID-19 hygiene protection guidelines: Please bring your face masks and keep the necessary distance from each other. Take care of each other.

————-PRESSE———-

rbb / indymedia / tagesspiegel / süddeutsche / tagesspiegel

8. Mai: Tag der Befreiung vom Faschismus – Tag des Widerstands

Wir sind heute am Gedenkort für Burak zusammen gekommen, um am Jahrestag der Befreiung vom Faschismus auf den weiterhin unaufgeklärten Mord an Burak aufmerksam zu machen. Unsere Kundgebung ist Teil der dezentralen Aktionen zum antirassistischen Aktionstag 8.5.2020 in Berlin: Rassismus tötet von Moria bis Hanau – Kein Vergeben, kein Vergessen

Der 8. Mai ist eine Mahnung und ein Versprechen im Hier und Jetzt, die Betroffenen rassistischer, rechter und antisemitischer Gewalt, ob in Hanau, auf dem Mittelmeer oder in Moria nicht alleine zu lassen. Wir rufen auf gemeinsam zu gedenken, zu trauern und uns gegen die Faschisten von heute im Verfassungsschutz, in der Bundeswehr, an der Grenze, in der Polizei, in der AFD, in Schulen oder Supermärkten, in Ost oder West, einzusetzen!

Hier unser Redebeitrag als PDF

Fotos in größerer Auflösung

Grussworte an das Gedenken an Halit Yozgat und Jorge Gomondai

Liebe Freundinnen und Freunde,

In Solidarität Gedenken wir an 3 aufeinanderfolgenden Tagen an Halit Yozgat ermordet am 6.4.2006 vom NSU in Kassel.
Jorge Gomondai ermordet am 6.4.1991 in Dresden.
Burak Bektaş ermordet ermordet am 5.4.2012 in Berlin.
Mehmet Kubaşık ermordet am 4.4. 2006 vom NSU in Dortmund.

Wir können nicht bei euch sein, aber mit unseren Herzen sind wir bei euch – Kalplerimiz sinzinle – Our Hearts are with you

Dieses Jahr werden unsere Gedenkveranstaltungen aufgrund der Corona-Krise auf eine besondere Weise durchgeführt, mit Auflagen, die das Leid noch mehr verstärken.

Wir trauern mit euch. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Ermordeten und ihren Freund*innen, heute im besonderen der Familie Yozgat und der Familie Gomondai…

Wir sehen die Kontinuität rechter/rassistischer Morde in Deutschland. Wir sehen den strukturellen Rassismus dahinter, das diesen den Boden schafft.

Wir sehen aber auch die Kraft eurer Liebe zu den Menschen, die euch gewaltsam genommen wurden. Und es scheint als ein unermüdlicher Kampf, aber ihr seid diejenigen, die am ehesten Wissen, wie schwer es zu ertragen ist. „Das Feuer brennt da, wo es hinfällt.“

Daher möchten wir an eurer Seite stehen. Wir möchten Gerechtigkeit für das Geschehene und wir möchten keine weiteren Opfer. Familie Yozgat, Familie Kubaşık und Familie Şimşek haben gemeinsam 2006 appelliert: „Kein 10.Opfer.“
Und doch geschah dieser. Und Weitere geschahen…

Dieser Tage wird das schriftliche Urteil im NSU Prozess erwartet und wir alle wissen, um der milde die das Gericht walten lässt mit den Täter*innen und vertuscht um den Komplex der dahinter steckt.

Wir wollen kein weiter so. Wir wollen Kein Mölln, Kein Hamburg, Kein Nürnberg, Kein Dresden, Kein Berlin und Kein Hanau,

Wir wollen Aufklärung und wir wollen Gerechtigkeit.

Gegen jeglichen Rassismus – für eine bessere Welt.

solidarische Grüsse
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş

#BurakUnvergessen – Grußwort von NSU-Watch

zum Anhören: archive.org (mp3)

Liebe Familie Bektaş, liebe Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş,

obwohl wir heute leider nicht gemeinsam am Gedenkort stehen können, wollen wir mit euch gemeinsam Burak gedenken. Wir wollen mit euch alle daran erinnern, dass sein Mord auch am achten Jahrestag immer noch nicht aufgeklärt ist. Ein rassistisches Motiv für die Tat liegt nahe, wird aber von den Behörden weiterhin nicht erkannt. Wir kennen diese Arbeit der Behörden aus dem NSU-Komplex und wir müssen lernen, dass sich seitdem an polizeilichen Ermittlungen und Verlautbarungen nicht viel geändert hat.

Längst konntet ihr durch eure unermüdliche Arbeit herausfinden, dass die Polizei nie konsequent in Richtung eines rechten Motivs für den Mord an Burak ermittelt hat. Unterdessen sind weitere Betroffene in Neukölln seit Jahren mit rechtem Terror konfrontiert, der auch einen
weitere Toten, Luke Holland, gefordert hat. Diese Serie muss aufhören!

Wir fordern die sofortige konsequente Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, wir fordern die Aufdeckung und Entwaffnung des Neonazinetzwerkes in Neukölln. Die Betroffenen wissen, um wen es sich handeln könnte. Es muss ihnen zugehört werden! Wir von NSU-Watch senden euch an diesem schweren Tag solidarische Grüße und wünschen
euch viel Kraft in eurem Ringen um Aufklärung.

NSU Watch