Alle Beiträge von burak

Neues ASOG während der PUA Neukölln-Komplex nicht abgeschlossen ist

Die CDU-SPD-Regierung Berlins will das ASOG, das allgemeine Sicherheits und Ordnungsgesetzt, verschärfen. Also der Polizei mehr Möglichkeiten zum Eingriff in Grundrechte der Bürger:innen geben wie Videoüberwachung und Staatstrojaner. Während der PUA / Parlamentarische Untersuchungsausschuss zum „Neukölln-Komplex“ noch läuft. Bei dem PUA „Neukölln-Komplex“ geht es darum, weshalb die Straftaten einer relativ kleinen Naziszene in Neukölln durch Polizei, Staatsanwaltschaft, Staatsschutz und Verfassungsschutz nicht gestoppt werden konnten.
Bei den öffentlichen Sitzungen des PUA „Neukölln-Komplex“ hatten wir eher den Eindruck, dass es an Kontrolle der Polizei mangelt und nicht an Eingriffsmöglichkeiten der Polizei.

Hier 2 ausführliche Artikel von netzpolitik.org:

und 2 Stellungnahmen

Grußworte der Omas gegen Rechts Berlin

Lieber Herr Holland,

wir möchten Ihnen unser tiefstes Mitgefühl sowie unsere vollste Solidarität aussprechen.
Der Schmerz, der durch den Tod des eigenen Kindes entsteht, ist unermesslich.
Durch eine so grausame, menschenverachtende Tat noch unerträglicher.
Seien Sie versichert, dass Ihr Sohn und Ihre Frau, die letztlich auch ein Opfer des Täters wurde, nicht vergessen werden.
Auch die überlebenden Freunde, Freundinnen, Angehörige, sie alle sind Opfer solch schrecklicher Taten.
Wir werden unermüdlich dafür einstehen, dass solche Taten nicht vergessen, die Täter bestraft werden.
Wir kämpfen für ein Miteinander, für gegenseitige Akzeptanz und gegen Ausgrenzung, gegen Menschenverachtung, damit es solche Morde NIE WIEDER gibt.
Wir gedenken Ihrem Sohn Luke Holland und senden Ihnen solidarische, mitfühlende Grüsse

Omas gegen Rechts Berlin

–English:

Dear Mr. Holland,

We would like to express our deepest sympathy and fullest solidarity.
The pain caused by the death of one’s own child is immeasurable.
It is made even more unbearable by such a cruel, inhuman act.
Rest assured that your son and your wife, who ultimately also fell victim to the perpetrator, will not be forgotten.
The surviving friends and relatives, they all are also victims of such terrible acts.
We will work tirelessly to ensure that such acts are not forgotten and that the perpetrators are punished.
We fight for coexistence, mutual acceptance and against exclusion and contempt for humanity, so that such murders NEVER HAPPEN AGAIN.
We remember your son Luke Holland and send you our solidarity and sympathy.

Omas gegen Rechts Berlin

Rede von Mandy Boulgarides am 20.09.2025

Mandy Boulgarides, Tochter von Theodorus Boulgarides, einer der 9 Mordopfer des NSU-Komplex: „Luke wurde ermordet, weil er English sprach“
Am 20. September jährt sich der grausame Mord an Luke Holland zum zehnten Mal. Ein junger Mensch, voller Zukunft und Licht, wurde von einem rechtsterroristischen Menschen aus purem Hass ausgelöscht. Was bleibt, ist eine schmerzende Leerstelle, die kein Wort füllen kann. Doch noch bitterer wird der Schmerz, weil das Gerichtsurteil damals, wie ein Schatten wirkte, der Gerechtigkeit versprach, aber kaum mehr als ein leiser Hauch war.
Viel zu milde und lächerlich für ein so finsteres Verbrechen. Auch hier wird gezeigt, wie ernst der Staat solche Verbrechen nimmt. Ein weiterer trauriger Beigeschmack, dass dieser Mord möglicherweise hätte verhindert werden können, wenn man den Mord an an Burak B. drei Jahre zuvor intensiver untersucht hätte!!

Lieber Mr. Holland, ich schreibe als Tochter von Theodorus Boulgarides, der selbst dem Terror des NSU zum Opfer fiel. Wir kennen den nie endenden Schmerz, das ständige Pochen von Wut und Trauer. Und als Mutter spüre ich, wie unvorstellbar es ist, den eigenen Sohn zu verlieren – ein Riss, der durch Herz und Leben geht und nie heilt. Meine Gedanken und meine Gebete sind bei Ihnen, bei Ihrer Familie, bei allen, die Luke vermissen.
Darum rufe ich euch alle auf: Kommt am 20.
September um 16.00 Uhr zur Kundgebung. Lasst uns gemeinsam Lukes Namen hochhalten, gegen rechten Terror aufstehen und zeigen, dass wir nicht schweigen, dass wir die laute Gerechtigkeit einfordern, die ihm und uns so lange verweigert wurde.
Kundgebung 16 Uhr, Luke Holland Gedenkort, Ringbahnstrasse/Walterstr. Berlin-Neukölln – Zeigt Euch solidarisch und unterstützt!

–English:

Mandy Boulgarides, daughter of Theodorus Boulgarides, one of the nine murder victims of the NSU complex: ‘Luke was murdered because he spoke English.’
20 September marks the tenth anniversary of Luke Holland’s brutal murder. A young person, full of promise and light, was wiped out by a right-wing terrorist out of pure hatred. What remains is a painful void that no words can fill. But the pain is made even more bitter by the fact that the court ruling at the time seemed like a shadow that promised justice, but was little more than a faint whisper.
Far too mild and ridiculous for such a sinister crime. Here, too, we see how seriously the state takes such crimes. Another sad aftertaste is that this murder could possibly have been prevented if the murder of Burak B. three years earlier had been investigated more thoroughly!

Dear Mr Holland, I am writing as the daughter of Theodorus Boulgarides, who himself fell victim to the terror of the NSU. We know the never-ending pain, the constant throbbing of anger and grief. And as a mother, I feel how unimaginable it is to lose your own son – a tear that runs through your heart and life and never heals. My thoughts and prayers are with you, your family, and all those who miss Luke.
That is why I call on all of you: Come to the rally on 20 at 4 p.m. Let us hold Luke’s name high together, stand up against right-wing terror and show that we will not remain silent, that we demand the loud justice that has been denied him and us for so long.

Grußworte der Familie Bektaş, 20. September 2025 (dt/türk/eng)

Es sind nun zehn Jahre her, dass Luke Holland von dem rechtsextremen Rassisten Rolf Zielezinski ermordet wurde.

Als Familie Bektaş hat uns die Erklärung von Luke Hollands Vater Philip Holland zum zehnten Jahrestag seiner Ermordung, sehr bewegt. Wir sind sehr gerührt. Unser Schmerz ist derselbe.

Wir danken Philip Holland so sehr für seine Sensibilität. Als Familie sind wir sehr berührt.

Die rassistische und rechtsextreme Menschenfeindlichkeit eines Einzelnen hat zwei Familien völlig zerstört.
Auch wir versuchen, weiterzumachen.
Nicht nur wir, sondern auch viele andere Familien leiden unter dem gleichen Schmerz.

Wir sind mit unserem Leid nicht allein. Die Tatsache, dass Menschen zusammenhalten, Solidarität zeigen und sich gegenseitig unterstützen, gibt uns Kraft.

Wir sprechen Philip Holland unser tiefstes Mitgefühl aus.
Wir wünschen Ihnen noch einmal alles Gute und viel Kraft!
Du bist nicht allein! Wir stehen dir zur Seite!
Wir werden Luke nicht vergessen! Wir werden weder Luke noch Burak vergessen.
Wir können unsere Lieben niemals vergessen.

–Türkisch:

Bektaş ailesi açıklaması 20.Eylül 2025:

On yıl oluyor Luke Holland sağcı-ırkçı Rolf Zielesinski tarafından katledileli.

Bektaş Ailesi olarak, Luke Holland’ın babası Philip Holland’ ın onuncu yıl anma  açıklaması, bizi çok etkiledi. Çok duygulandık. Acılarımız bir. Philip Holland’ın bu kadar duyarlı olmasına, çok çok teşekkür ediyoruz. Aile olarak çok etkilendik.

Bir kişinin ırkçı-sağcı insan düşmanlığı, iki aileyi tümdem yıktı.
Biz de ayakta durmaya çalışıyoruz.
Bir biz değil, daha kaç aile bu aynı acılarla yaşıyor.
Acılarımızla yalnız değiliz.
İnsanların birbirlerinin yanında olması, dayanışma göstermesi ve güzellikleri bizi ayakta tutuyor. 

Philip Holland’a en içten duygularla saygılarımızı sunuyoruz.
Tekrar Başın sağolsun diyoruz ve güçlü olmanı diliyoruz!
Yalnız değilsin! Dayanışmamız seninle!
Luke’u unutmayacağız! Ne Luke’ u, ne de Burak’ı unutmayacağız.
Sevdiklerimizi asla unutamayız.

–English:

Greetings from the Bektaş family, 20 September 2025:

It has now been ten years since Luke Holland was murdered by the right-wing extremist racist Rolf Zielezinski.

As the Bektaş family, we were deeply moved by the statement made by Luke Holland’s father, Philip Holland, on the tenth anniversary of his murder. We are very touched. Our pain is the same.

We are so grateful to Philip Holland for his sensitivity. As a family, we are deeply moved.

The racist and right-wing extremist hatred of one individual has completely destroyed two families.
We too are trying to move on.
It is not only us, but many other families who are suffering the same pain.

We are not alone in our suffering. The fact that people stick together, show solidarity and support each other gives us strength.

We express our deepest sympathy to Philip Holland.
We wish you all the best and much strength!
You are not alone! We stand by your side!
We will not forget Luke! We will not forget Luke or Burak.
We can never forget our loved ones.

Philipp Holland zum 10. Todestag seines Sohnes Luke Holland am 20.09.2025

Video bei Youtube ansehenVideo bei Youtube ansehen

Hallo Berlin,
and welcome in Stockport, in Manchester.

First of all I´d just like to say: Thank you to Bahar and the initiative for supporting us through Luke’s trial and beyond through these hard times.

And I´d never thought I´d be in a position like this to commemorate my son’s death. … and Rita’s.

Where do we begin: Well, our life, Rita’s live ended the evening we got a knock on the frontdoor by two policemen, young policeman, who told us, Luke had been shot dead. And from their attitude it was quite obvious they presumed he was a Berlin gangster or drugdealer. After we told them that he was actually a lawyer creating a business in Berlin, spoke fluent japanese, they obviously changed their attitude a little.

What can I say, really, other than our lives ended. … Rita’s and my life ended on that day. It has been very difficult since. Rita died just for years after Luke. She could no longer stand the pain and heartache of living without our son. It did take Rita three to four days to pass away and i did promise her that i would try and stay alive to see Zielezinsky investigated and charged and prosecuted hopefully for the murder of Burak.

Obviously if he had been investigated initially properly by the police, judicially, whatever you like to call them, I wouldn’t be in this position. And Rita, and Luke would still be alive.

It has been quite a hard life, a very hard life. I’ve tried to move forward taking up hobbies such as golf, speaking another language, tennis. However I found it so difficult to concentrate. And also wonder what is the point?

With regards to the memorial day I do appreciate obviously you rembering Luke after all this time. I won´t be attending Berlin because as you will be aware it’s not my favourite country in the world, or town in the world, or city in the world.

I will be attending hopefully with some friends of Luke’s and Rita’s the combined grave one mile down the road from where I live.

There is not more I can think of to say, but my thoughts ground to Melek and family …

and all I can say is the initiative for all the other problems that you’ve got around Neukölln and Berlin, keep up with your determined work to address these issues and try and bring them to an end and that’s
really all I can think of to say.

So, thank you very much for listening.

And good bye and God bless you.

Thank you

——-

Hallo Berlin
und willkommen in Stockport, in Manchester.

Zunächst einmal möchte ich sagen: Danke, Bahar, und danke an die Initiative, dass ihr uns während Lukes Prozess und darüber hinaus in diesen schweren Zeiten unterstützt habt.

Und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in einer solchen Situation sein würde, dem Tod meines Sohnes gedenken zum müssen. … Und dem Tod von Rita.

Wo soll ich anfangen: Nun, unser Leben, Ritas und mein Leben, endete an dem Abend, als zwei junge Polizisten an unsere Haustür klopften und uns mitteilten, dass Luke erschossen worden war. Und aus ihrer Haltung ging ganz klar hervor, dass sie ihn für einen Berliner Gangster oder Drogendealer hielten. Nachdem wir ihnen erzählt hatten, dass er Anwalt war, sich in Berlin selbstständig gemacht hatte und fließend Japanisch sprach, änderten sie offensichtlich ein wenig ihre Haltung.

Was soll ich sagen, außer, dass unsere Leben endeten. Ritas Leben und mein Leben sind seit diesem Tag vorbei. Seitdem ist es sehr schwer gewesen. Rita ist nur vier Jahre nach Luke gestorben. Sie konnte den Schmerz und den Kummer, ohne unseren Sohn leben zu müssen, nicht mehr ertragen. Es dauerte drei bis vier Tage, bis verstarb, und ich versprach ihr, dass ich versuchen würde, am Leben zu bleiben, um zu sehen, wie hoffentlich für den Mord an Burak gegen Zielezinski ermittelt wird, und er angeklagt und strafrechtlich verfolgt wird.

Wenn von Anfang an ordnungsgemäß gegen ihn ermittelt worden wäre, von der Polizei oder der Justiz, wie auch immer man sie nennen mag, wäre ich nicht in dieser Lage. Und Rita und Luke wären noch am Leben.
Es war ein ziemlich hartes Leben, ein sehr hartes Leben. Ich habe versucht, nach vorne zu schauen und Hobbys anzufangen wie Golf, eine andere Sprache sprechen, Tennis. Aber ich fand es so schwer, mich zu konzentrieren. Und ich frage mich auch, was das Ganze überhaupt für einen Sinn haben soll?

Was den Gedenktag angeht, so weiß ich es sehr zu schätzen, dass ihr euch nach all dieser Zeit noch immer an Luke erinnert. Ich werde nicht nach Berlin kommen, denn wie ihr euch vorstellen könnt, ist das nicht mein Lieblingsland, meine Lieblingsstadt oder meine Lieblingsmetropole auf der Welt.

Ich werde hoffentlich mit einigen Freundinnen und Freunden von Luke und Rita das gemeinsame Grab besuchen, das eine Meile die Straße herunter von meinem Wohnort entfernt liegt.
Mehr fällt mir dazu nicht ein, aber meine Gedanken sind bei Melek und ihrer Familie.

Und alles, was ich der Initiative sagen möchte, ist, bei all den anderen Problemen, die ihr in Neukölln und Berlin habt, macht weiter mit eurer entschlossenen Arbeit, um diese Probleme anzugehen und zu lösen, und das ist wirklich alles, was mir dazu einfällt.

Vielen Dank fürs Zuhören.

Auf Wiedersehen und Gott segne euch. Danke.

Remembering Luke Holland 
- 10th anniversary of a right-wing murder in Neukölln – Rally 
- Saturday, September 20, 2025, 4:00 p.m.

[Trailer zur Kundgebung bei archive.org / Youtube]

Luke Holland memorial site Ringbahnstraße corner of Walterstraße (near Neukölln S-Bahn station)

Luke Holland was only 31 years old. On September 20, 2015, he was murdered in the early morning by a neo-Nazi on the street in Neukölln.

Luke came from Manchester and moved to Berlin in 2014. He was murdered because he spoke English. Shortly before the crime, the murderer complained that “only English and Spanish were spoken” in the bar in front of which he committed the murder. Nazi memorabilia, weapons, ammunition, and explosives were found in his apartment. However, judges and prosecutors still did not want to establish a right-wing motive for the crime.

Luke’s father, Philip Holland, believes that Luke’s murderer also murdered Burak Bektaş in 2012 and that the lack of investigative pressure after Burak’s murder gave him the confidence to kill his son Luke as well. In the parliamentary committee of inquiry into the “Neukölln complex,” he sharply criticized the police investigations.

On the 10th anniversary of Luke’s death, we will gather at the site of his death to commemorate him. Please feel free to bring flowers and candles. No one will be forgotten!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Remembering Luke Holland 
- In Erinnerung an Luke Holland
10. Jahrestag eines rechten Mordes in Neukölln
Kundgebung 
Samstag, 20. September 2025, 16:00 Uhr
 – Luke Holland Gedenkort Ringbahnstraße Ecke Walterstraße (Nähe S-Bahnhof Neukölln) Berlin


Luke Holland wurde nur 31 Jahre alt. Denn am 20. September 2015 wurde er am frühen Morgen von einem Neonazi auf offener Straße in Neukölln ermordet.
Luke kam aus Manchester und zog 2014 nach Berlin. Er wurde ermordet, weil er Englisch sprach. Kurz vor der Tat beschwerte sich der Mörder darüber, dass in der Bar, vor der er den Mord beging, „nur noch Englisch und Spanisch gesprochen“ werde. In seiner Wohnung wurden zahlreiche Nazi-Devotionalien, Waffen, Munition und Sprengstoff gefunden. Ein rechtes Tatmotiv wollten Richter und Staatsanwälte aber trotzdem nicht feststellen.
Lukes Vater Philip Holland geht davon aus, dass Lukes Mörder 2012 auch Burak Bektaş ermordet hat und der fehlende Ermittlungsdruck nach dem Mord an Burak dem Verdächtigen das Selbstvertrauen gegeben hat, auch seinen Sohn Luke umzubringen. Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum „Neukölln-Komplex“ kritisierte er die polizeilichen Ermittlungen scharf.
An Lukes 10. Todestag kommen wir an der Todesstelle zusammen, um ihm zu gedenken. Bringt gerne Blumen und Kerzen mit. Niemand wird vergessen!

VA findet nicht statt — 20.09.2025 Remembering Luke Holland – In Erinnerung an Luke Holland

Die Veranstaltung ist verschoben – die Kundgebung findet statt

Kundgebung 16 Uhr, Luke Holland Gedenkort, Ringbahnstrasse/Walterstr. Berlin-Neukölln

Veranstaltung 19.30 Uhr, Aquarium Skalitzer Str. 6, Berlin-Kreuzberg

Remembering Luke Holland – In Erinnerung an Luke Holland
Ein rechter Mord der hätte verhindert werden können, wenn…

KUNDGEBUNG & VERANSTALTUNG
zum 10. Jahrestag der Ermordung von Luke Holland am 20. September 2015 in Berlin Neukölln durch einen Nazi.

„Luke wurde ermordet, weil er English sprach“ (Eltern von Luke Holland beim Gerichtsprozess gegen seinen Mörder)

VERSCHOBEN NICHT AM 20.09. !!
19:30 Diskussion anläßlich des 10. Todestages von Luke Holland

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Neukölln-Komplex (PUA) hat am 19. September 2025 seine erste nicht öffentliche Sitzung, bei der der Abschlussbericht des PUA besprochen wird.

Anlässlich des 10. Todestags von Luke Holland laden wir euch zu einer öffentlichen Diskussion zur Arbeit des parlamentarischen Untersuchungsausschusses ein.

Wir wollen diskutieren:

  • Was haben wir über den Mord an Luke Holland durch den PUA Neukölln-Komplex erfahren?
  • Was wussten wir schon vorher durch die Prozessbeobachtung?
  • Wie bewerten wir die Ermittlungsarbeit?
  • Welche Schlussfolgerungen ziehen wir?
  • Welche Konsequenzen halten wir für notwendig?
  • Hat dieser – oder überhaupt jemals ein – Parlamentarischer Untersuchungsausschuss konkrete Ergebnisse gebracht?

Wir sind gespannt auf eure Beiträge und hoffen auf eine inhaltliche Diskussion, insbesondere hoffen wir auf Beiträge von Menschen, die genauso wie wir den Untersuchungsauschuss zum Neukölln-Komplex besucht haben.

Lasst uns unsere Eindrücke von über 3 Jahren PUA Neukölln-Komplex austauschen.

Hintergrundwissen findet Ihr auf unserem Blog, insbesondere unser Bericht zum Untersuchungsausschuss am 31. Mai 2024 und der Bericht von NSUWatch.

ps:
Während der PUA beginnt den Abschlußbericht zu schreiben, wird ohne auf diesen Bericht zu warten im Abgeordnetenhaus das neue ASOG (das allgemeine Sicherheits- und Ordnungsgesetz) verhandelt. In diesem sollen der Berliner Polizei mehr Befugnisse eingeräumt werden.

Grußbotschaft zum 41. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags in Duisburg 1984

Liebe Angehörige, Betroffene und Überlebende des rassistischen Brandanschlags in Duisburg 1984, liebe Unterstützer*innen,
gemeinsam wollen wir heute mit euch euren geliebten Menschen, den Ermordeten des rechten, rassistischen Brandanschlags vom 26. August 1984 in der Wanheimer Straße in Duisburg-Wanheimerort gedenken.
Wir trauern mit euch um Ferdane Satır, Zeliha Turhan, Rasim Turhan, Songül Satır, Ümit Satır, Çiğdem Satır und Tarık Turhan. Und wir trauern mit euch um Ramazan Satır, der knapp ein Jahr später nach dem schmerzhaften Verlust seiner Frau, vier seiner Kinder, seinem Enkel und seinem Schwiegersohn stirbt.
Auch wenn wir heute nicht mit euch in Duisburg sein können, sind unsere Gedanken und unsere Herzen bei euch!
Heute genau sind es 41 Jahre nach dem rassistischen Brandanschlag, 41 Jahre ohne Anerkennung eines politischen Motivs von öffentlicher Seite. Allein gelassen von den Ermittlungsbehörden, der Politik, den Medien und der Öffentlichkeit. Wir aber wissen: Rassismus tötet, schweigen ebenso!
Melek Bektaş, die Mutter von Burak, der am 5. April 2012 in Berlin-Neukölln ermordet wurde, sagte in ihrer Rede auf dem NSU-Tribunal 2017 in Köln hierzu treffend: „Ich habe hier gesehen, wie viele Opfer es gibt. Wie viele gibt es noch von ihnen, von denen wir noch nichts wissen? Wenn wir schweigen, wird das immer wieder passieren. Jetzt ist die Zeit unseres Schweigens vorbei, wir werden nicht mehr schweigen. … Dieses System des Rassismus soll nicht so weitergehen. Ich habe hier gesehen, wenn wir Hand in Hand gehen, dann werden wir stärker.“
Wir stehen an eurer Seite in eurer Trauer, eurem Gedenken und euren Forderungen! Und wir möchten eure Worte wiederholen und sie in die Welt tragen: Wir erinnern, weil andere geschwiegen haben. Wir sprechen, weil andere weggesehen haben. Denn Erinnerung ist politisch. Und Gedenken bedeutet Verantwortung.