Einladungen, Pressemitteilung und Ankündigung der Möllner Rede im Exil – 25. Jahrestag des rassitischen Brandanschlags in Mölln

17.11.2017 Einladung zur Möllner Rede im Exil zum 25. Jahrestag des rassitischen Brandanschlags am 19. November

im (HAU 1), Stresemannstr. 29, 10963 Berlin – um 16 Uhr

DEUTSCH – Reclaim and Remember: „Wir werden immer wieder da sein“
TÜRKÇE – Reclaim & Remember „BİZ HER ZAMAN ORDA OLACAĞIZ.“
ENGLISH – Reclaim and Remember: “We will always be there”
FRANÇAISE – Reclaim and Remember : « Nous serons toujours là »

14.11.2017 Pressemitteilung zur Möllner Rede im Exil am 19.11.2017 in Berlin

“Wir werden immer wieder da sein”
Reclaim & Remember – Möllner Rede im Exil 2017
In Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992

2017 jähren sich die rassistischen Brandanschläge von Mölln zum 25. Mal. Am 23. November 1992 hatten zwei Neonazis das Haus der Familie Arslan in Brand gesetzt und dabei die 51-jährige Bahide Arslan, die 10-jährige Yeliz Arslan sowie die 14-jährige Ayşe Yılmaz ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf ein weiteres in der Nähe gelegenes Haus verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Obwohl der rassistische Hintergrund der Taten sofort offensichtlich war, konzentrierten sich die ermittelnden Behörden zunächst auf die betroffene Familie Arslan. Zusätzlich zu ihrer Trauer wurde sie mit Verdächtigungen belastet: Die Opfer wurden zu Tätern gemacht. Institutioneller und gesellschaftlicher Rassismus und tödliche Gewalt haben bis heute Kontinuität – davon zeugen die Taten, Ermittlungen und gesellschaftlichen Reaktionen im Umgang mit den Opfern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und ihren Angehörigen sowie vielen weiteren Betroffenen rassistischer Gewalt und ihren Lieben.

Vier Jahre war die Möllner Rede ein Bestandteil der offiziellen Gedenkveranstaltungen in Mölln. 2013 wurde die Rede, die immer eine kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus, Neofaschismus und Umgang mit Gedenken darstellt, aus dem Gedenkprogramm der Stadt Mölln gestrichen. Es schien nicht länger erwünscht, dass die Familie die Redner*innen selbst aussuchte. Seitdem befindet sich die Möllner Rede im Exil.

In diesem Jahr hält Esther Bejarano, Antifaschistin und Überlebende der Shoah, die Möllner Rede im Exil. Im Anschluss werden Mitglieder der Familie Arslan und Yilmaz sprechen. Die Veranstaltung wird von der „Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş“ in enger Kooperation mit Familie Arslan und dem „Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge in Mölln 1992“ organisiert.

Die Erinnerung überhaupt zu erkämpfen – an das Geschehene, an das Vergessene, an das Verschwiegene, an das unter den Teppich Gekehrte, an die Ursachen und die Folgen, an das Davor und das Danach. Diese Forderungen sind nach wie vor aktuell.

„Möllner Rede im Exil“
Sonntag, 19. November 2017 um 16 Uhr
Hebbel am Ufer (HAU1) Berlin, Stresemannstr. 29, 10963 Berlin

Einlass ab 15 Uhr, Programmbeginn 16 Uhr
Der Eintritt ist frei, es werden keine Tickets benötigt.

Barrierefreiheit:
Leider ist der Zugang nur bedingt barrierefrei. Bei Bedarf sollte sich bitte im Idealfall im Vorfeld mit dem HAU in Verbindung gesetzt werden: 030/259004-102 oder service [at] hebbel-am-ufer.de
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11.10.2017 – Flyer & Einladung
25. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags von Mölln – Mölln’deki Irkçı Kundaklamanın 25. Yılı


Der tödliche Brandanschlag von Mölln 1992

Am 23. November 1992 setzten zwei Neonazis das Haus der Familie Arslan in Mölln in Brand. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayşe Yılmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet.
Weitere Familienmitglieder erlitten teils sehr schwere Verletzungen. Zuvor hatten dieselben Neonazis einen Brandanschlag auf ein weiteres Haus in Mölln verübt, in dem ebenfalls Menschen aus der Türkei lebten. Neun von ihnen waren dabei schwer verletzt worden.

Obwohl der rassistische Hintergrund der Taten sofort offensichtlich war, konzentrierten sich die ermittelnden Behörden zunächst auf die betroffene Familie Arslan.
Zusätzlich zu ihrer Trauer wurde sie mit Verdächtigungen belastet: Die Opfer wurden zu Tätern gemacht. Ins­ titutioneller und gesellschaftlicher Rassismus und töd­liche Gewalt haben Kontinuität – davon zeugen die Taten, die Ermittlungen und die gesellschaftlichen Reaktionen im Umgang mit den Opfern des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) und ihrer Angehörigen sowie vie­len weiteren Betroffenen rassistischer Gewalt und ihrer Lieben.

Die Möllner Rede im Exil

Seit 25 Jahren kämpft Familie Arslan gegen das Schweigen in der Stadt Mölln und die Ignoranz gegenüber ihrer Trauer und ihren Forderungen.

Vier Jahre war die Möllner Rede ein Bestandteil der offiziellen Gedenkveranstaltungen in Mölln. 2013 wurde die Rede, die immer eine kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus und Neofaschismus darstellt, aus dem Gedenkprogramm der Stadt Mölln gestrichen. Es war nicht länger erwünscht, dass die Familie die Redner*innen selbst aussuchte. Seitdem befindet sich die Möllner Rede im Exil. Zum 25. Jahrestag wird sie in diesem Jahr gemeinsam mit der Initiative
zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş in Berlin organisiert.

Rassistische Kontinuitäten

Damals wie heute ist rassistische und rechte Gewalt an der Tagesordnung und die Erinnerung daran umkämpft:
Die Morde in Mölln ereigneten sich in einer Zeit rassis­tischer Hetze insbesondere gegen Geflüchtete, die auch Teile von Politik und Medien mit zu verantworten hatten. Mölln reihte sich ein in die rassistischen Pogrome von Hoyerswerda und Rostock, die Mordanschläge von Solingen und Lampertsheim. Nur zwei Tage vor dem rassistischen Brandanschlag von Mölln ermordete in Berlin ein Neonazi den Antifaschisten Silvio Meier.

Unabhängige Initiativen und Journalist*innen zählen für die Zeit seit 1990 bis zu 184 Todesopfer rechter Gewalt – allein in Berlin sind es mehr als 10. Auch gibt es viele weitere Morde an People of Color und Migrant*innen, bei denen niemals ein Täter gefunden wurde. Einer von ihnen war der damals 22jährige Burak Bektaş, der am 5. April 2012 völlig unvermittelt von einem unbekannten weißen Täter erschossen wurde. Ibrahim Arslan hat einmal gesagt: „Bei solchen Taten muss so lange von einem rassistischen Motiv ausgegangen werden, bis die Polizei glaubhaft das Gegenteil bewiesen hat.”

Vor allem im Zuge des gesellschaftlichen Rechtsrucks der letzten Jahre – mit rassistischen Mobilisierungen wie Pegida, den Wahlerfolgen der AfD und Verschärfungen des Asylrechts – bewegen sich auch heute rassistische Stimmungen, Bedrohungen, Gewalt und Brandanschläge auf einem erschreckend hohen Niveau. Die Situation erinnert teilweise an jene zu Beginn der 1990er Jahre.

Eine Konsequenz: Selbstbestimmtes Gedenken

Inzwischen haben sich viele Angehörige, Überlebende, Betroffene und Aktivist*innen zusammen getan und erheben ihre Stimme – laut und leise, wütend und traurig, hoffnungsvoll und kämpferisch. Die diesjährige Möllner Rede im Exil wird Esther Be­jarano halten. Die 92jährige Musikerin überlebte als Jugendliche Auschwitz und ist zugleich Zeitzeugin nicht nur ihres eigenen jahrzehntelangen Kampfes gegen (Neo-)Nazismus.

PROGRAMM

Sonntag, 19. November 2017, 16 Uhr, Berlin
Möllner Rede im Exil
Es sprechen: Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende und aktive Antifaschistin)
Angehörige der Familien Arslan und Yılmaz
im Hebbel am Ufer (HAU1) Stresemannstr. 29, Berlin

Donnerstag, 23. November 2017, 15-19 Uhr, Mölln
„Wir werden immer wieder da sein“
Offenes Gedenken an Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yilmaz
vor dem Bahide-Arslan-Haus, Mühlenstraße 9, Mölln



Mölln – 1992 ́deki Ölümcül Kundaklama

23 Kasım 1992’de, iki Neo Nazi, Arslan ailesinin Mölln’deki evini ateşe verdi. Bu saldırıda, 10 yaşındaki Yeliz Arslan, 14 yaşındaki Ayşe Yılmaz ve 51 yaşındaki Bahide Arslan katledildi. Ailenin diğer fertleri, ağır yaralandı. Aynı iki Neo Nazi, bu saldırıdan önce, Mölln’de Türkiye’den gelen bireylerin yaşadığı başka bir evi daha kundaklamıştı. Evde yaşayanların dokuzu ağır yaralanmıştı.

Eylemlerin ırkçı arka planı oldukça aşikar olsa da, soruşturmayı yürüten makamlar öncelikli olarak
saldırıdan etkilenen Arslan ailesine odaklandılar. Aile, üzüntüsünün yanı sıra, bu şüphelerin baskısı altında kaldı, böylece kurbanlar faillere dönüştürüldü. Kurumsal ve toplumsal ırkçılık ve ölümcül şiddet devam ettirildi, tıpkı Nasyonal Sosyalist Yeraltı (NSU) ve ü­yelerinin kurbanları ve ırkçı şiddete maruz kalan diğer kurbanların ve sevdiklerinin maruz kaldığı süreçteki belgelerin, soruşturmaların ve sosyal tepkilerin kanıtladığı gibi.

Mölln Konuşması Sürgünde

Arslan ailesi, Mölln şehrindeki sessizliğe ve ıstıraplarının ve taleplerinin göz ardı edilmesine karşı 25 yıldır savaş veriyor.

Mölln konuşması dört yıl boyunca, Mölln’deki resmi anma etkinliklerinin bir parçası olmuştu. 2013 yılında, toplumsal ırkçılığın ve Neo-faşizme karşı her zaman eleştirel olarak bilinen bu konuşma, Mölln şehrinin anma programından çıkarıldı. Ailenin konuşmacıları kendi belirlemesi artık istenmiyordu. O günden itibaren Mölln konuşması sürgünde. 25. Yılında, Mölln konuşması, Burak Bektaş Cinayetini Aydınlatma İnisiyatifiyle birlikte Berlin’de düzenlenmekte.

Irkçı Süreklilik

Bugün de, o dönem olduğu gibi, ırkçı ve sağcı şiddet ve de anma mücadelesi gündemde: Mölln’deki cina ­yetler, özellikle mültecilere karşı yoğunlaşan ırkçı saldırı ortamında vuku buldu, bunun sorumluları kimi siyaset ve medyalar. Mölln de, Hoyerswerda ve Rostock’un ırkçı kıyımlarına, Solingen ve Lampertsheim suikastlerine sıralandırıldı. Mölln’deki kundaklamadan yalnızca
iki gün ara ile, bir Neonazi, Berlin’de antifaşist Silvio Meier’i katletti.

Bağımsız inisiyatifler ve gazeteciler, 1990 yılından bugüne 184 kişinin sağcı şiddetin kurbanı olduğunu hesaplıyor. Sadece Berlin’de 10’dan fazla kurban var. Ve daha birçok renkli insanları (‘people of color’) ve göçmenleri hedefleyen cinayetlerde failler halen belirlenmemiştir. Bunlardan birisi, 5 Nisan 2012’de, bilinmeyen beyaz bir fail tarafından ansızın vurularak öldürülen, 22 yaşındaki Burak Bektaş. İbrahim Arslan, “bu tarz cinayetlerin, polis tarafından aksi
ispatlanıncaya kadar, ırkçı bir motifle gerçekleştirilmiş cinayetler olarak görülmesi gerekir” diye beyan etmişti.

Özellikle geçtiğimiz yıllarda toplumdaki sağa kayışdan – Pegida’nın ırkçı seferberlikleri ile, AfD’nin seçim başarısı ve iltica yasasının sertleştirilmesi ile- bugünde ırkçı atmosferin, tehditlerin, şiddetin ve kundaklamaların korkunç seviyelere ulaştıklarını görüyoruz. Bu durum, kısmen 1990’lı yılların başını anımsatıyor.

Sonuç: Öz Anma Politikası

Bu arada bir dizi kurban yakınları, kurtulanlar, mağdurlar ve aktivistler birleşti ve seslerini yükseltiyorlar – güçlü veya sessiz, öfke veya üzüntü ile, umut ve mücadele dolu. Bu seneki sürgündeki Mölln Konuşması, Esther Bejarano tarafından yapılacak. 92 yaşındaki müzisyen, gençlik yıllarında Auschwitz’ten sağ kurtulanlardan ve kendisinin (Neo) Nazizm’e karşı uzun yıllardır verdiği savaştan çok daha fazlasının da zaman tanığı.

PROGRAM

19. Kasım 2017, Pazar, Saat 16:00, Berlin
Mölln Konuşması Sürgünde
Konuşmacılar: Esther Bejarano (Auschwitz-Sağ Kalan ve Aktif Antifaşist)
Arslan ve Yılmaz Ailesi Fertleri
Hebbel am Ufer (HAU1) Stresemannstr. 29, Berlin

23. Kasım 2017, Perşembe, Saat 15 -19:00, Mölln
„Biz her zaman orda olacağız.“
BAHIDE VE YELIZ ARSLAN VE AYŞE YILMAZ ́I ANMA ETKİNLİĞİ
Bahide-Arslan-Evi Önü, Mühlenstraße 9, Mölln

Flyer als PDF


Plakat als PDF

23.08.2017 SAVE THE DATE: RECLAIM & REMEMBER

Möllner Rede im Exil am Sonntag, den 19. November 2017 um 16 Uhr im Hebbel am Ufer (HAU 1) in Berlin

Einladung zur Gedenkveranstaltung zum 25. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags in Mölln.

Am 23. November 2017 jährt sich der mörderische Brandanschlag von Mölln zum 25. Mal. Am 23. November 1992 starben die 51jährige Bahide und die 10jährige Yeliz Arslan sowie die 14jährige Ayşe Yilmaz, nachdem zwei bekannte Neonazis das Wohnhaus der Familie Arslan in Brand gesetzt hatten.

Seit 2012 findet im kämpferischen Gedenken an dieses traurige Ereignis die Möllner Rede im Exil statt. Diese wird in diesem Jahr von der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş in enger Kooperation mit Familie Arslan und dem Freundeskreis Mölln organisiert.

Die Möllner Rede im Exil 2017 findet statt am Sonntag, den 19. November 2017 um 16 Uhr im Hebbel am Ufer – HAU 1 (Stresemannstr. 29, 10963 Berlin).