Nicht nur der Mord an Burak Bektaş ist nach fast 6 Jahren immer noch nicht aufgeklärt, sondern die Serie von Nazigewalt in Neukölln setzt sich fort – und die Polizei hat nach wie vor keine Tatverdächtigen ermitteln können. Diesmal wurden wieder Brandanschläge auf die Autos von Menschen, die sich gegen rechts positionieren, verübt.
Das eine Auto gehört dem Buchhändler Heinz Ostermann, der den Buchladen Leporello betreibt und sich bei den Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus engagiert. Dies war der dritte Anschlag auf ihn. Am 2. Dezember 2016 fand die Veranstaltung „Was tun gegen die AfD? Aufstehen gegen Rassismus!” in der Buchhandlung Leporello statt. In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 2016 folgte der erste Anschlag: die Schaufensterscheibe der Buchhandlung Leporello in Rudow wurde mit mehreren Pflastersteinen eingeworfen.
Ferat Kocak, der andere Angegriffene, hat als Mitglied der Partei Die Linke in der Gropiusstadt während der letzten Wahlkämpfe Position gegen die AfD und andere rechte Gruppierungen bezogen und ist ihnen offensiv entgegengetreten. Die Tatsache, dass das in Brand gesetzte Auto unmittelbar neben der Hauswand und einem Gasanschluss stand, zeigt, dass die Täter auch den Tod von Menschen bei ihren Anschlägen billigend in Kauf nehmen.
Am Samstag, den 4. Februar 2018, gab es eine große Solikundgebung gegen rechte Gewalt vor dem Rathaus Neukölln mit 500 Teilnehmer*innen [Aufruf] [Bericht bei rbb].
etwas Presse: 05.02.2018 bnr / 04.02.2018 Tagesspiegel / 02.02.2018 Tagesspiegel / 01.02.2018 rbb / 01.02.2018 berliner Morgenpost / 01.02.2018 taz
Chronik des rechten Terrors in Neukölln vom Bündnis Neukölln und dem rbb, Chronik des Register Neukölln