Der ungeklärte Mord an Burak Bektaş
Vor vier Jahren gab ein bisher unbekannter Täter fünf Schüsse auf fünf junge Migranten in Berlin-Neukölln ab. Für den 22-jährigen Burak Bektaş waren sie tödlich. Doch der Fall ist ungeklärt.
Archiv für den Monat: April 2016
Mahnwache am 4. Todestag von Burak Bektaş : S-Bahn Hermannstr. von 17-19 Uhr
Heute vor vier Jahren – am 4. April 2012 – wurde Burak Bektaş von einem Unbekannten ermordet.
Gemeinsam mit seiner Familie und seinen Freunden trauern wir und fordern konsequente Aufklärung. Wir werden heute um 17 Uhr am S+U-Bahnhof Hermannstraße eine Mahnwache zum Gedenken an Burak Bektaş abhalten und rufen gemeinsam mit der Familie und Freunden am Samstag unter dem Motto „Wir fordern Aufklärung!“ zu einer Demonstration zum 4. Todestag von Burak Bektaş auf.
Zeigen wir den Angehörigen, dass sie mit ihrem Schmerz und ihrer Wut nicht alleine sind!
Burak bleibt unvergessen! Für konsequente Aufklärung!
Pressemitteilung: Mord an Burak Bektaş jährt sich zum vierten Mal
Gedenkdemonstration am Sa, 9.4
Anlässlich des vierten Todestags von Burak Bektaş ruft die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak gemeinsam mit Angehörigen und Familie am 9. April 2016 um 14 Uhr zu einer Gedenkdemonstration auf. Diese wird vom Tatort des Mordes an Burak Bektaş (Krankenhaus Neukölln, Rudower Str. 51) zum Tatort des Mordes an Luke Holland (Ringbahnstr.) führen, die Abschlusskundgebung findet am S+U-Bhf Neukölln statt. Die Eltern von Luke Holland sowie die Eltern von Burak Bektaş unterstützen die Demonstration unter dem Motto „Wir fordern Aufklärung!“
Eine Sprecherin der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektas resümiert:
„Eine Konsequenz aus den eklatanten Ermittlungsfehlern bei den NSU-Morden muss sein, dass in Fällen wie dem Mord an Burak Bektaş ein rassistisches Motiv eingehend überprüft und ausgeschlossen wird. In den vergangenen vier Jahren konnten die ermittelnden Behörden nicht glaubhaft machen, . Pressemitteilung: Mord an Burak Bektaş jährt sich zum vierten Mal weiterlesen
4. April Luke Hollands Geburtstag
Heute wäre Luke Holland 32 Jahre alt geworden. Wir waren an seiner Todesstelle, um Blumen abzulegen.
Plakate und Flyer in Süd-Neukölln
Weitere Fotos in höherer Auflösung findet ihr unter https://archive.org/details/20160404LukesGeburstag
Bericht vom 4. Prozesstag (23.3.) – Prozessbeobachtung „Rechter Mord in Neukölln?“ – Der Mord an Luke Holland am 20. Sept 2015
Es folgt ein (subjektiver) Prozessbericht der Antirassistischen Initiative vom 4. Prozesstag (23.3.2016):
Am 23. März 2016 fand der 4. Prozesstag, zur Ermordung Luke Hollands am 20. September 2015 statt.
Die Mutter von Burak Bektaş und sein jüngerer Bruder waren heute unter den Prozessbeobachter_innen. Zwei Angehörige eines möglicherweise von einem Rassisten ermordeten jungen Mannes besuchen einen Prozess besuchen, um den Eltern eines anderen Mordopfers bei zu stehen und müssen die Sicherheitskontrollen eines „Terrorprozesses“ über sich ergehen lassen. Seit dem Auffliegen des NSU scheint sich in der BRD nichts geändert zu haben. Sie werden wie Unterstützer_innen einer terroristischen Vereinigung behandelt, nur weil sie die Aufklärung des Mordes an Burak wollen, ihres Sohnes und Bruders, ihr gutes Recht – mehr nicht.
Bis zur Mittagspause wurden drei Besucher_innen des Clubs Del Rex befragt. Sie berichteten, dass ein älterer weißhaariger Mann angetrunken am Tresen saß. Ein Zeuge berichtete, dass er vom Barbetreiber wusste, dass der weißhaarige Mann Bericht vom 4. Prozesstag (23.3.) – Prozessbeobachtung „Rechter Mord in Neukölln?“ – Der Mord an Luke Holland am 20. Sept 2015 weiterlesen
Konsequente Aufklärung sieht anders aus
Ausblendung möglicher rechter/rassistischer Tatmotive – Behinderung kritischer Öffentlichkeit – Verschwundene Akten
Pressemitteilung vom 01.04.2016
Seit dem 14. März 2016 wird vor dem Landgericht Berlin der Prozess gegen den 63-jährigen Rolf Z. geführt. Er wird beschuldigt, am 20. September 2015 Luke Holland (31 Jahre, Brite) in Berlin-Neukölln mit einer Schrotflinte aus nächster Nähe ermordet zu haben. Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş beobachtet den Prozess und zieht nach den ersten vier Verhandlungstagen eine kritische Zwischenbilanz:
Bisher wurde die Tatmotivation des Angeklagten nicht näher beleuchtet und die Beweisführung auf Indizien begrenzt. Fragen, die in Richtung möglicher rechter oder rassistischer Einstellungen als Tatmotivation des Angeklagten zielen, wurden bislang ausgeblendet. Presseberichten zufolge wurden bei der Hausdurchsuchung bei dem Angeklagten Nazi-Devotionalien gefunden. Ein Zeuge erzählte in einem Radiointerview bereits vor Monaten, dass Rolf Z. sich missbilligend darüber äußerte, dass in der Kneipe „Del Rex“ in Neukölln, vor der sich der Mord ereignete, „kein Deutsch“ gesprochen wurde.
„Vor diesem Hintergrund ist es für uns unverständlich, warum Gericht und Staatsanwaltschaft nicht gezielt eine mögliche rechte oder rassistische Tatmotivation überprüfen. Wie will das Gericht einen Mord umfassend aufklären, wenn nicht nach dem Motiv gefragt wird? Der NSU-Komplex hat auf schlimmste Art und Weise die fatalen Folgen einer Ausblendung rassistischer Tatmotive seitens der Ermittlungsbehörden offenbart, Konsequente Aufklärung sieht anders aus weiterlesen