Archiv für den Monat: Dezember 2013

Mahnwache in Gedenken an Burak: Auch im Jahr 2014 fordern wir Aufklärung!

Sonntag, 5. Januar 2014 // 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Kottbusser Tor // Kreuzberg

Am 5. Januar 2014 werden wir am Kottbusser Tor in Kreuzberg eine Mahnwache abhalten. Auch nach 21 Monaten bleibt der Mord an Burak weiterhin ungeklärt. Noch immer gibt es keine Ermittlungsergebnisse.

Wir fragen daher die Polizei, die Staatsanwaltschaft und den Innensenat:

  • Erfüllt der Mord an Burak die Kriterien, die vom BKA angelegt wurden, um die Tötungsverbrechen bis 2011 neu zu untersuchen?
  • Ergeben sich aus diesen Kriterien neue Ermittlungsansätze, die auch auf die Ermittlungen gegen den Mörder von Burak angewendet werden müssten?

Wir fordern weiterhin, dass auch im Fall des Mordes an Burak aufgrund der vorliegenden Hinweise gezielt in Richtung eines rassistischen oder
neo-nazistischen Verbrechens ermittelt wird.

Wie immer laden wir alle Freundinnen und Freunde, Angehörige und Unterstützer*innen ein vorbeizukommen, Flyer an Passant*innen zu verteilen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Burak wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 gegenüber vom Krankenhaus Neukölln ermordet. Wir rufen Euch zur Solidarität mit der Familie und den Freunden von Burak auf. Wir werden nicht schweigen und auch im Jahr 2014 unsere Forderungen und Fragen in die Öffentlichkeit tragen: Ist Rassismus wieder das Motiv? Wir fordern Aufklärung!

In der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak haben sich Angehörige und Freunde Buraks, antirassistische und antifaschistische Gruppen und engagierte Personen aus Neukölln zusammengeschlossen.

Burak als „Verdachtsfall“ in der Liste „Todesopfer rechter Gewalt in Berlin“

Der rbb führt den Mord an Burak als „Verdachtsfall“ in der Liste
„Todesopfer rechter Gewalt in Berlin“ auf. Die Berliner Polizei leitet
ihn im Unterschied zu anderen Verdachtsfällen jedoch nicht zur
Überprüfung an das BKA weiter, weil der Mord nach 2011 stattfand.

Wir fordern weiterhin, dass auch im Fall des Mordes an Burak aufgrund
der vorliegenden Hinweise gezielt in Richtung eines rassistischen oder
neo-nazistischen Verbrechens ermittelt wird.

Mord an Burak weiter ungeklärt

Pressemitteilung, 13.12.2013

Erfüllt der Fall auch die Kriterien der auf einen rassistischen Hintergrund neu zu überprüfenden Tötungsdelikte?

Die 78 neuen Verdachtsfälle von Tötungsverbrechen mit möglicherweise rassistische oder neonazistischem Hintergrund in Berlin bezeichnet die „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B.“ als einen weiteren Skandal. Sie offenbaren die unzureichende und verharmlosende bisherige Informationspolitik der Berliner Polizei und des Innensenats in all diesen Fällen.

Es kann davon ausgegangen werden, dass auch nach 2011 Tötungsverbrechen stattgefunden haben, die einer dahingehenden Überprüfung unterzogen werden müssen. Die Polizei kommt in diesen Fällen bis heute ihrem Auftrag, die Öffentlichkeit zu informieren, nicht nach. Auch die Angehörigen erhalten ausgewählte Informationen.

Am 5. April 2012 schoss ein Mann in Berlin-Neukölln mitten in der Nacht auf eine Gruppe migrantischer Jugendlicher. Dabei tötete er Burak B. und verletzte zwei weitere junge Männer schwer. Der Mörder bisher nicht gefasst. Es liegen keinerlei Informationen vor, inwiefern die Behörden ein rassistisches Tatmotiv in Betracht ziehen und was sie in diese Richtung ermittelt haben.

Wir fragen daher die Polizei, die Staatsanwaltschaft und den Innensenat:

Erfüllt der Mord an Burak B. die Kriterien, die vom BKA wurden, um die Tötungsverbrechen bis 2011 zu untersuchen?
Ergeben sich aus diesen Kriterien neue Ermittlungsansätze, die auch auf die Ermittlungen gegen den Mörder von Burak B. angewendet werden müssten?

Die Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak B. fordert die sofortige Veröffentlichung der Kriterien sowie der neu zu überprüfenden Verdachtsfälle. Die Öffentlichkeit und die Angehörigen der Opfer haben ein Recht auf diese Informationen.
Wir fordern im Fall des Mordes an Burak die gezielte Ermittlung in Richtung eines rassistischen oder neo-nazistischen Verbrechens aufgrund der vorliegenden Hinweise auf einen solchen Hintergrund.

Im nächste Jahr wieder öffentliche Aktionen der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B.

Liebe Freund*innen und Unterstützer*innen, weil wir gerade mit Recherche und Unterstützung beschäftigt sind, haben wir auch im Dezember keine Mahnwache organisiert. Ihr hört von uns im neuen Jahr.

Außerdem wollen wir euch noch auf eine vom BKA veröffentlichte Überprüfungen von 3300 ungeklärten versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten hinweisen. Bei 746 „Fällen“ gibt es laut BKA Hinweise auf „rechte“ also nationalsozialstische oder rassistische Motive. Welche Kriterien vom BKA hierbei angelegt wurden, ist bisher nicht bekannt (publikative.org). Die Zahl alleine ist schon sehr erschütternd und wirft die Frage auf, weshalb all diese bisher nicht ermittelt werden konnten.

Burak Gedenk-Beet am 18.10.2013 repariert

Am 18. Oktober 2013 haben wir die Gedenkstätte an den unfassbaren Mordanschlag auf Burak und Alex A. und Jamal A. (die beide lebensgefährlich verletzt überlebten) vor dem Neuköllner Krankenhaus repariert. In der Nachbarschaft wurde ein weiteres Mal Flugblätter verteilt, in der Hoffnung, dass es doch noch Hinweise auf den Mörder geben könnte. Hier einige wenige Fotos: